Hallo Kevin,
dass eine Wirbelsäule von vorne und hinten versorgt wird, ist durchaus normal. Um einen plastischen Vergleich zu machen: ein Auto ohne Dach (Cabriolet) ist nicht so stabil wie ein Auto mit Dach. Bei der Wirbelsäule ist es ähnlich: nur Stangen und Schrauben (von hinten) sind nicht so stabil wie Stangen und Schrauben (von hinten) + eine Stabilisierung von vorne. Diese Stabilisierung von vorne kann recht unterschiedlich sein - ein Cage als Bandscheibenersatz (sieht so aus wie ein Legostein), ein Wirbelkörperersatz (sieht so aus wie ein sehr hoher Legostein) oder auch einen Schrauben-Stab-Kombination. Was eingesetzt wird, hängt von der Verletzung ab. Mehr Stabilität ist nicht per se gut oder schlecht und auch eine Operation von vorne, hinten oder beides ist per se gut oder schlecht.
Der relativ große zeitliche Abstand zwischen OP vom Rücken her und OP vom Bauch her ist bei dir eher ungewöhnlich. Mein Tip:
1. In der Zwischenzeit kein Sport. Gehe davon aus, dass du die nächsten ein bis zwei Jahre Probleme haben wirst.
2. Sofern möglich: hol dir eine Zweitmeinung bei einer großen Universitätsklinik, irgendwo, wo man tagtäglich Wirbelsäulen operiert. Schau hierfür einfach auf die Internetseiten der Kliniken in der Umgebung.
3. Wirbelsäulen werden operiert von Neurochirurgen einerseits und Orthopäden und Traumatologen (Unfallärzte) andererseits. Ob du zu einem Neurochirurgen oder einem Orthopäden/Traumatologen gehst macht (wahrscheinlich) keinen Unterschied - such dir den Arzt aus, dem du mehr vertraust.
4. Plane eher mehr, als weniger Zeit ein. Auch wenn du es nicht glauben willst oder kannst: dein Job ist wirklich dein geringstes Problem. Leider.
Alles Gute,
Scanetti