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CRPS Schmerzambulanz

Tobias1985

Neues Mitglied
Registriert seit
19 Aug. 2017
Beiträge
24
Liebe Mitglieder,
wer von euch hat schon Erfahrungen mit einer Schmerzambulanz gemacht? Nach dem meine Schwellung am rechten Handgelenk und den Fingern nur bedingt besser wird durch 3 x Ibuprofen 800 am Tag und ich immer noch unter starken schmerzen leide hat ein Oberarzt eine Schmerztherapie empfohlen in einem aktuellen Schreiben. Ich habe von meinem Durchgangsarzt nun einen Termin bekommen für das Städtische Klinikum in Karlsruhe.
Einerseits sehe ich darin große Möglichkeiten weil ich nächste Woche Dienstag meine Wiedereingliederung beginne. Vielleicht hilft mir dies meine Wiedereingliederung erfolgreich zu überstehen. Was mir allerdings Sorgen macht... kann dies nicht das Ergebnis der Wiedereingliederung verfälschen? Was ist wenn dann irgendwann die Medikamente abgesetzt werden und es zu neuen Problemen kommt. Kann man in einer Schmerzambulanz langfristig behandelt werden? Ich meine damit wie lange darf man so starke Schmerzmittel im Rahmen eines CRPS nehmen?
 
Hallo Tobias,

Schmerztherapie ist bei CRPS unerlässlich. Mein erster Gang beim Anfangsverdacht CRPS ging direkt zur Schmerzambulanz. Die Medikamente, die mir dort verschrieben wurden, haben mir sehr geholfen und waren natürlich nicht mit Ibu zu vergleichen. Man hat mir damals gesagt, dass ich mit mind. 1 Jahr Therapie rechnen müsse, manche ein Leben lang. Ich war danach über 1 Jahr nicht arbeiten und bin erst in die Wiedereingliederung, als ich die Tabletten absetzen durfte und ohne klar kam. Andere können gar nicht mehr zurück in den Beruf, andere schaffen es dank der Medis gut durch den Tag - CRPS ist nun mal sehr individuell.
Geh es ruhig an, der Körper muss sich auch erstmal an die starken Medikamente gewöhnen und ein CRPS erfordert Geduld und kein in den Schmerz hineinarbeiten. Wünsche dir alles Gute.
 
Cortison und Amytriptilin

Ich hatte heute meinen Termin bei der Schmerzambulanz und bin positiv überrascht wie verständnisvoll und zuvorkommend die Mitarbeiter und die Ärzte dort waren. Ganz anders als ich es teilweise gewöhnt bin.
Die Diagnose CRPS I wurde mir von dort auch wieder bestätigt. Es wurden alle möglichen Untersuchungen gemacht und auch die Temperatur gemessen.
Ich soll jetzt Cortison versuchen und Amytriptilin. Eigentlich ist das ein Antidepressivum. Hat jemand Erfahrungen damit?
Es soll gegen die Schmerzen helfen und mir vor allem helfen das ich wieder besser schlafen kann.
Die Ärzte dort waren von der Wiedereingliederung nicht begeistert und meinten es sei viel zu früh.
Da allerdings mein Arbeitsplatz auf dem Spiel steht möchte ich es auf jeden Fall versuchen.
Immerhin bin ich jetzt schon seid Januar krank geschrieben und lange wurde ich einfach nicht richtig behandelt. Zudem möchte ich endlich dass das BG Verfahren abgeschlossen wird und eine Begutachtung durchgeführt wird. Dafür muss man angeblich auch erst wieder arbeitsfähig sein. Sollte sich das zum positiven entwickeln könnte ich immer noch meine Arbeitszeit reduzieren wenn ich einen finanziellen Ausgleich hätte.
 
Hallo Tobias,
die Medis helfen dir sicher mit dem Schmerz besser zurecht zu kommen. Ich habe selbst seit 2008 CRPS in den Händen und ich kann dir nur raten dir mit der Arbeit noch Zeit zu lassen. Es kann sein das die Hand sehr schlecht auf die Belastung reagiert und du damit noch mehr Schmerzen bekommst. Leider kann das deine Heilung auf Dauer auch ganz stoppen und es sich alles noch verschlimmern!
Ich staune ja das du mit dem Ibu schmerzmäßig zurecht kommst! Ich sage dir lieber nicht was ich alles nehme.............
Das Amytriptillin ist da ganz gut, auch das Kortison ist sicher o.k. Es fragt sich nur ob es für Kortison nach so vielen Monaten nicht schon zu spät ist- Aber bei CRPS muss man eh versuchen, da jeder anders reagiert.
Während der Einnahme dieser Medis musst du gut auf deine Ernährung achten, weil diese leider den Appentit steigern und man dann schnell ein paar Kilos mehr wiegt!

Ich hoffe du schaffst es wirklich in den Job zurück!
LG Netti
 
Hallo Tobias,

überlege Dir gut, ob Du die Wiedereingliederung in Kürze startest oder doch auf den Rat der Ärzte und anderer Betroffener hörst und die Wiedereingliederung einfach noch verschiebst.

So wie Netti ganz richtig geschrieben hat, kann eine zu frühe Belastung auch nach hinten losgehen. Eine Wiedereingliederung zu früh zu beginnen, macht wenig Sinn, für Dich nicht und auch für Deinen Arbeitgeber nicht, denn der braucht einen belastbaren Mitarbeiter, oder?

Und um eine Begutachtung solltest Du Dir jetzt erst einmal keine Gedanken machen, die kommt schon früh genug. Schau doch erst einmal, wie die neuen Medis wirken, und gib dem Ganzen noch mehr Zeit. Natürlich ist es schwer, geduldig zu sein und sich über kleine Schritte der Besserung zu freuen, vor allem wenn der Arbeitsplatzdruck dazu kommt. Überlege dennoch, ob es nicht besser ist, Deinem Körper noch etwas Zeit zu geben.

Es ist nur ein Ratschlag aus der Ferne, ohne umfassende Kenntnisse Deiner persönlichen Situation, letztendlich entscheidest Du, was für Dich der richtige Weg ist.

Liebe Grüße und eine schmerzarme Zeit
Mady
 
Hallo Tobias,

Ich hatte heute meinen Termin bei der Schmerzambulanz und bin positiv überrascht wie verständnisvoll und zuvorkommend die Mitarbeiter und die Ärzte dort waren. Ganz anders als ich es teilweise gewöhnt bin.
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Es herrscht nicht die "Fließband-Stimmung" wie beim z.B. (kassenärztlichen) Orthopäden. Vermutlich wird ein anderer Satz pro Patient bezahlt.
Meine Erfahrung war, dass dies insb. auf die erste Konsultation zutraf, die Folgetermine waren nicht alle so.

Ich soll jetzt Cortison versuchen und Amytriptilin. Eigentlich ist das ein Antidepressivum. Hat jemand Erfahrungen damit?
Es soll gegen die Schmerzen helfen und mir vor allem helfen das ich wieder besser schlafen kann.
Ich kenne mich nicht aus mit der Behandlung von CRPS und wann in welcher Dosis bei welcher Dauer Cortison richtig sein könnte.
Wie lange und wie viel davon ist angedacht?

Amytriptilin
Es macht müde. Die Wirkung sah ich das erste Mal bei einer Mitpatientin, die 50mg (ist das die Einheit?) ca. 1,5 Std. vor dem Einschlafen nahm.
Bei mir war es (später, beim ambul. Schmerzmediziner) auch ein Versuch, niedrigdosiert als Tropfen, diese sind niedriger dosierbar als die Tabl. Mich hat es ausgeknockt in der Weise, dass ich nicht mehr als sonst schlafen konnte (ich schlafe wenig wg. Schmerzen und Schluckstörungen), sd. dass ich tagsüber zudem hundemüde war.
Niedrigdosiert ist es lt. Ärzten oft eine Hilfe bei nervenbedingtem Schmerz.

Die Ärzte dort waren von der Wiedereingliederung nicht begeistert und meinten es sei viel zu früh.
Höre auf sie (die Experten), denn ...

... möchte ich endlich dass das BG Verfahren abgeschlossen wird und eine Begutachtung durchgeführt wird. Dafür muss man angeblich auch erst wieder arbeitsfähig sein.
... der letzte Satz ist definitiv eine Falschauskunft
und erst eine wirklich wiederhergestellte Gesundheit ist die Basis für einen "sicheren" Arbeitsplatz.

Lass dich nicht verschaukeln.
Frage bei Auskünften vorsichtshalber im Forum nach, manchmal wird Eigenartiges erzählt / verstanden. Hier kannst du oft Rückmeldung bekommen, ob die Auskunft korrekt ist.

Es ist wirklich wichtig, dass man alles schriftlich macht.
Am Telefon erscheint es einfacher, aber du weißt nie, was notiert (und als Wahrheit behauptet) wird. Der sichere Weg geht nur schriftlich.

LG
 
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