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Kinder sind traumatisiert

Santafee

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
11 Okt. 2007
Beiträge
1,591
Hallo zusammen,

ich bin eigentlich nicht jemand, der zu Hause ständig rumjammert oder sonstwie meinen Unfallschaden ständig thematisiere, schon gar nicht vor meinen Kindern!:cool:

Trotzdem ist es natürlich so, dass auch meine Kinder, vor allem je älter sie werden, mehr und mehr merken, was los ist... Schließlich ist der Kampf gegen Ämter und vor allem auch gegen die Schmerzen ect. täglich präsent!:mad:

Man kann nichts planen, muss evtl. Vorgehabtes absagen... Krankenhausaufenthalte, Arzttermine bestimmen den Jahresablauf...
Für schöne Dinge reicht oftmals das Geld nicht...
Stimmungsschwankungen und/oder Medikamente lassen einen manchmal irrational handeln...

Meine Kinder sind traumatisiert! Oder gibt es sowas nicht?:eek:

Wenn man das Ganze als Erwachsener oft nicht aushalten kann, wie soll ein Kind dies aushalten? Welche Schäden sind vorprogrammiert?
---> Ängste (v.a. vor Ärzten, aber auch Verlustängste?), Süchte (auch Eßsucht, Magersucht ect.)... und und und :confused:

nachdenkliche Grüße!
Santafee
 
Man kann nichts planen, muss evtl. Vorgehabtes absagen... Krankenhausaufenthalte, Arzttermine bestimmen den Jahresablauf...
Für schöne Dinge reicht oftmals das Geld nicht...
Stimmungsschwankungen und/oder Medikamente lassen einen manchmal irrational handeln...

Meine Kinder sind traumatisiert! Oder gibt es sowas nicht?:eek:

Hallo Santafee,

Mir geht es auch ähnlich wie dir....... ich muss auch so oft daran denken was das alles mit meinen Kindern macht.
Ist meine Tochter so still und zurückgezogen weil es mir in den letzten Jahren oft so schlecht ging? Kann mein Sohn sich so schlecht in der Schule konzentrieren weil er an mich denkt?
Meine Kinder haben auch schon mehr als einmal einen Not- und Rettungswagen vor der Haustür vorgefunden wenn sie aus der Schule oder von Freunden kamen.......aber was soll ich tun:confused:
Ich finde das Thema sehr wichtig und war gleich wieder 'mitten drin' in der Problematik - als ich deinen Beitrag gelesen habe!
Du hast Recht - selbst Erwachsene kommen kaum damit zurecht - mein Mann musste dieses Jahr drei Wochen zur Kur - er war psychisch so belastet durch die Situation.....wie mag es da erst den Kindern gehen.....
Aber meine sprechen von sich aus kaum darüber....
Wie sind da deine Erfahrungen?
Ich fühle mich immer als 'schlechte' Mutter......

nachdenkliche Grüße von
Gertrud
 
Hallo Santafee

Auch mir geht es so. Meine Große ist abgerutscht hat den falschen Umgang gehabt, da habe ich mir auch Vorwürfe gemacht und gemeint es liegt an mir, weil ich nicht immer da bin und durch den Kampf, die Schmerzen ec. nicht immer die Zeit habe wie früher. Mit der Kleinen mußten wir sogar zum Psychodok denn sie weinte nur noch, wollte nicht mehr in die Kita und fing an wieder in die Hose zu machen. Letzenendlich konnte uns die Ärztin nicht helfen und es blieb an uns hängen. Vor ein paar Wochen erst habe ich erfahren warum das mit der Kleinen so schlimm war. In der Kita haben die Kids zu ihr gesagt das ihre Mutter gemeint hat ich würde das bestimmt nicht überleben und wenn ich ins KH bin haben die auch gesagt das ich dort sterben werde. Das hat mir jetzt eine Mutter erzählt die das damals mitbekommen hat. Ich habe sehr lange Gespräche bis vor einem Jahr mit der Kleinen führen müssen und ihr immer wieder gesagt obwohl ich selbst Schiß hatte, dass die im KH mich nur wieder gesund machen wollen. Heute ist es so das sie über ihre Ängste endlich mit mir spricht. Wenn wieder mal ein KH Termin ansteht, muß ich ihr genau erklären was die dort mit mir machen und mein Mann muß auch gleich am Tag der OP im KH anrufen. Dann ist alles für sie in Ordnung. Wir haben das Glück das in der Grundschule die Lehrerin vollstes Verständnis hatten und auch jetzt in der Realschule wo es nicht emhr so schlimm mit ihr ist gehen die Lehrer auch auf sie ein. Im Prinzip haben wir gerade als Mutter jetzt eine Doppelbelastung die wir unter einem Hut bringen müssen. Ich habe es bei unseren Kindern ( auch die Große) gut hinbekommen auch ohne Psychologe. Man kann die Kids nicht aus allem raushalten. Ich hatte vor ein paar Monaten wo es mit eskalierte mit unserer Großen, mit ihr lange gesprochen. Da sind auch Tränen geflossen, aber sie sagte " toll ich sehe was du machst aber ich bin nun mal nicht so stark wie du". Bei diesem Satz konnte ich anschließen und habe ihr gesagt, dass versuche ich aber dir beizubringen. Wachsen Kinder so wohlbehütet auf ohne Probleme und immer heile Welt, kommen die später nicht mehr klar und brechen bei jedem kleinen Problem zusammen. Klar bekommen die Kids mit wenn es mir schlecht geht, oder wenn ich wieder Ärger mit den Behörden habe, aber sie wissen auch das ich nicht für mich allein kämpfe sondern für meine Familie. Wenn es mir schlecht geht brauche ich heute nichts mehr zu sagen, vorallem die Kleine die ein absolutes Mamakind ist, merkt das sofort und schimpft dann sogar mit mir wenn ich nur in die Küche will um mir was zu trinken zu holen. Meine Große hat eine Ausbildung begonnen und hat dadurch jetzt keine Zeit. Aber letzten habe ich meinem Mann gesagt das wir ja bald den 1. Advent haben. Da sagte gleich die Kleine super Mama dann schmücken wir wieder die Wohnung. Sie hängt alles auf und ich gebe Anweisungen. Dadruch das auch das Plätzchen backen nicht mehr geht, sagte sie gleich das ich ihr nur ein kleines bißchen helfen soll bzw zuschauen und sie will backen. Sie ist immer unheimlich stolz wenn sie mir helfen kann und was machen kann. Sie hat auch schon gekocht und ich muß sagen war gar nicht mal so schlecht für ihre 12 Jahre;) und trotzdem geht ihre Kindheit nicht verloren, denn sie trifft sich mit Freunden und lacht wie alle anderen auch. Ich habe ein Abkommen gerade was KHs betrifft mit meinen Kids und das klappt sehr gut. Ich lasse auch nicht zu das der Unfall unser Leben bestimmt. Auch wenn wir Feiern haben möchte ich nicht darüber sprechen. Bisher mußte ich es immer wieder sagen aber man hält sich auch daran. Ich lache auch trotz Schmerzen und Ärger viel, mache auch selbst manchmal Blödsinn oder lache über mich selbst. Ich bin einfach nicht bereit mich und damit meine Familie kaputt machen zulassen.
Ich bin immer noch der Meinung wenn es sich nicht um Kleinkinder handelt die Kids mit einzubeziehen und viel mit ihnen zu reden, ihnen erklären warum das so ist. Sie verstehen das wenn man ihnen das erklärt und verstehen dann auch besser wenn man mal schlecht drauf ist, oder wie bei mir finanziell am Ende ist. Eines steht fest nicht nur wir UOs sind die Opfer sondern die ganze Familie mit. Nur das interessiert keinen von den hohen Herren.
So bin jetzt wieder gefragt, kuscheln ist angesagt:).

LG
 
Hallo Ihr Zwei,

vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte! Es hat mir sehr geholfen, dass es mir nicht allein so geht!

Das Thema ist bei mir, dass gerade das ganze Luftschloss, was ich mir die Jahre über gebaut habe, droht einzustürzen: Meine Kleine bringe ich morgen ins Krankenhaus! Sie begann im Sommer abzunehmen, obwohl sie nicht dick war... und wir haben es nicht sofort gemerkt, so dass sich das Ganze zu einem Selbstläufer entwickelt hat...

Nun werdet Ihr sagen, das Problem haben ja leider einige Kinder/junge Mädchen, aber hier liegt der Fall evtl. doch etwas anders:
Ich war mit meiner Kleinen Schwanger als ich den Unfall hatte und sie hatte dadurch zig Problemchen: Begonnen als Schrei- und Speikind (Entzug!), über leichte Entwicklungsverzögerungen, auch wegen wechselnden Bezugspersonen durch ständige Khs.-aufenthalte meinerseits und ständige Krankheit ihrerseits, Lernschwächen ect.
Nachdem sie in der 2. Klasse auf eine Evang. Schule ohne Leistungsdruck gewechselt hatte, entwickelte sie sich erstmals super gut, so dass sie nun auf einer Realschule sein kann!
Wie ich finde ein super Ergebnis und seit ca. 2 Jahren läuft alles reibungslos, außer, dass ICH nun wieder mehrfach in der Klinik war... und nun stürzt diese "Heile Welt", die im Prinzip ja nie eine war, erbarmungslos über mir/uns ein...:eek:


Es wird nie alles i.O. sein, auch wenn wir es anderen vorspielen!:eek:


VG Santafee
 
Hallo Santafee

Das hört sich gar nicht gut an mit Deiner Tochter. Meine Kleine war bei meinem Unfall 3 fast 4 Jahre alt. Sie war in der Kita und war gewohnt das ich sie immer pünklich 15.30 Uhr abholte. Als mein Unfall war habe ich als erstes in der Kita angerufen und der Erzieherin alles erzählt. Sie schlug mir vor unsere Maus mit zu sich nach Hause zu nehmen und mein Mann sollte sie dann da abholen falls wir es bis 17.00 Uhr nicht schaffen. Mein Mann war auch schon zu mir unterwegs denn auch ihn hatte ich informiert. Ich stand ja so unter Schock das ich gar nicht gemerkt habe das ich verletzt bin und geblutet habe ich äußerlich auch nirgendwo. Die Polizei sagte noch zu mir mein Mann solle bitte nochmal auf die Wache kommen, sie wollen ihm den Unfallhergang erklären. Mein Mann war auch ganz schnell da und wir haben noch gemeinsam auf den Abschleppdienst gewartet um denen zu sagen wo das Auto hin soll. Dann hat mich mein Mann zur Kita die auf dem Weg war gefahren. Die Erzieherinnen hatten an diesem Tag Besprechung und so saß unser Hüpfer bei den ganzen Erwachsenen und war völlig verstört. Als ich im Raum stand stand sie auf und rannte weinend zu mir. Ich fragte die Erzieherin was los ist. Sie erzählte mir als ich angerufen habe hätte meine Tochter neben ihr gestanden. Nach unserem Gespräch sagte sie zu ihr deine Mami kommt heute später weil sie länger arbeiten mußte. Das war für meine Tochter völlig OK. Aber als sie gerade zurück zu den anderen Kids gehen wollte, stürzte eine blöde Mutter in die Kita und sagte um Gottes Willen ich habe eben Frau Speetwomen;) gesehen, die hatten einen schlimmen Unfall und das Auto sieht so schlimm aus u.u.u.:mad:. Als mir das erzählt wurde habe ich auch losgeheult und meine Tochter nur noch festgehalten.
Die schlimme Nacht die ich nach dem Unfall hatte bekam unsere Tochter Gott sei Dank nicht mit und wie mein Mann mich zum Arzt dann gefahren hat auch nicht. Unsere Große war 10 und zu Hause. Ihr konnte ich das dann persönlich sagen und deshalb war es für sie nicht so schlimm, denn sie sah ja das ich noch lebe. Aber dann als ich das 1. mal ins KH mußte war es vorbei bei der Kleinen, weil wie ich vorher schon geschrieben habe die Kids ihr so einen Mist erzählt haben wie wenn man ins KH muß stirbt man.:(.
Sie wurde auch nicht deshalb als Kann Kind eingeschult, denn ich hatte mit Hilfe der Erzieherinnen es gerade einigermaßen geschafft, aber es war zu früh für die Schule. Doch in der Schule ging es weiter und zwar jedesmal dann wenn ich wieder im KH war. Da sackte sie mir ab ansonsten war sie super gut und ist es heute noch habe ich am Freitag gesagt bekommen:D. Ich habe damals gleich ihre Lehrerin informiert. Dann kam mein 1. völliger Zusammenbruch ( Anzeichen eines Schlaganfalles) den sie mitbekam denn es war Silvester. Die anderen male sind bei meinen Arbeitsversuchen passiert und das bekam sie nicht mit. Da wir ja vorher bei einem super Arzt waren der mir endlich sagen konnte was mir fehlt, informierte mein Mann diesen sofort darüber und der Arzt überlegte nicht lange. Mein Mann fuhr mich dann gleich zu ihm ins KH . Das war für die Kleine wieder ein Schock. Aber jedes WE besuchte mein Mann mich mit den Kids und da war ich schon operiert. Man merkte richtig wie sie überlegte, denn ich lebte noch war aber im KH. Als ich wieder draußen war und sie mir schlechte Noten präsentierte, fragte ich sie ob sie will das ich traurig bin. Sie sagte nein aber wenn ich weg bin hat sie immer Angst das ich nicht wiederkomme. Da habe ich ihr erklärt das ich mir noch mehr Sorgen mache wenn ich weiß das sie schlecht in der Schule ist und das ich doch bisher immer wiedergekommen bin. Ich habe ihr erklärt das die Ärzte mir nur helfen wollen damit ich noch lange lebe. Das hatte sie verstanden und seitdem reden wir immer vor jeden KH Besuch und sie hat auch keine Angst mehr. Nur jetzt wo das Ausland zur Debatte stand und sie mit mir und meinem Mann keinen Kontakt oder nur wenig gehabt hätte, kam die Angst wieder hoch. Ich habe dann eine ganze Nacht wach gelegen und nach gedacht. Am nächsten Morgen habe ich der ganzen Familie mitgeteilt das ich mich gegen das Ausland entschieden habe. Die Kleine dachte natürlich sofort es wäre wegen ihr, aber ich habe ihr erklärt warum ich das nicht mache. Natürlich war es auch wegen ihr, denn ich möchte nicht nochmal die Zeit durchmachen mit ihr, aber das habe ich ihr nicht gesagt. Jetzt ist wieder alles in Ordung, meine Tochter sagte nur letztens das sie möchte das mir geholfen wird aber hier in Deutschland.

Weißt du Santafee wenn ich lese wie es Deinen Kindern geht und was wir durchgemacht haben ( mein Mann unterstützt mich wo er nur kann )bekomme ich eine Stink Wut auf Vers., BGs u.u.u., denn die wissen und die interessiert es nicht was mit uns geschieht und wie die Familie darunter leidet. Das was kaputt gemacht wurde vorallem bei unseren Kindern die sich ja noch nicht wehren können, dies kann keine Vers. der Welt bezahlen. Damit müssen wir allein zurechtkommen, ob wir es können oder nicht.
Ich hoffe für Deine Tochter das sie bald wieder auf die Beine kommt und wieder völlig gesund wird. Dir wünsche ich ganz, ganz viel Kraft, ich glaube fest daran das du es schaffst.

Ich drücke Deiner Tochter und Dir fest die Daumen.

LG
 
Hallo Speedwomen,

ich komme nun gerade von der Klinik und sie soll dort richtig durchgecheckt werden... Ich hoffe, dass sie nicht voreingenommen meine Tochter behandeln: Ach Mutter krank, Kind vorbelastet ---> alles psychisch!

Nun müssen eben auch unsere Kinder den ganzen Sch... ausbaden:eek::mad:. Da hat man die ganzen Jahre für alles gekämpft, für eine gute Entwicklung, die ja nun nicht gerade unter einem guten Stern stand u.s.w. und dann merkt man, dass einem irgentwie immer alles einholt, v.a. wenn man gerade mal denkt, JETZT ist alles i.O.... Es fehlt bloß noch, dass meine Große zusammenbricht...

Man fragt sich, was hat man falsch gemacht, was hätte man anders machen können, aber findet keine Antworten (nicht, dass alles immer perfekt war, aber man versucht ja zumindest alles gut zu machen!). Wenn dabei neben den Einschränkungen, mit denen man zu kämpfen hat, wenigstens die Ämter und Behörden IHRER Mitwirkungspflicht nachgekommen wären, hätten wir uns mit Sicherheit einige Probleme mit unseren Kindern ersparen können! Ob das der Kampf um eine profesionelle Kinderbetreuung war oder Intervention, wenn ein Arzt Sch***e baut, Hilfe bei einer Reha mit Kindern, entsprechende und zügige Bearbeitung bei Hilfsmitteln und Auszahlung von zustehenden Geldern ect.pp.

DANN würde sich auch unsere Kinder optimal enwickeln können - behaupte ich jetzt mal!

Viele (traurige) Grüße!
Santafee
 
Hallo Santafee

Ich kann dich vollkommen verstehen. Hatte gerade ein langes Gespräch mit meiner großen Tochter. Sie macht ja eine Ausbildung als Krankenpflegerin;), aber nicht hier sondern 200 km weg von hier. Das haben wir teilweise mit Absicht gemacht damit sie von dem jetzigen Freundeskreis wegkommt der nur aus kriminellen Jugendlichen bestanden hat. Sie war am letzten WE hier und hat sich wieder mit den sogenannten Kumpels getroffen:confused:. Heute jammerte sie mir die Ohren voll das sie fast kein Geld mehr hat, wohl bemerkt sie bekam am Freitag ihren 1. Lohn. Aber am WE hat sie für ihre " Kumpels" ein haufen Geld ausgegeben. Nicht etwa das sie im Kino war oder Disco nein für Kippen und Alk so denke ich. Ich habe mich schon seit 1 Jahr gefragt was ich falsch gemacht habe und bin zu der Erkenntnis gekommen das ich doch einen Fehler gemacht habe. Vor meinem Unfall und auch danach habe ich mich um restlos alles gekümmert, ob es Schule war oder Ausbildungsplatz, alles hat Mama gemacht. Wie du schon geschrieben hast bluten einen Vers. und BGs total aus und im Laufe der Zeit kam es wie es kommen mußte das finanzielle Aus. Und trotzdem haben wir versucht es die Kids nicht ganz so spüren zu lassen. Die Kleine hat es aber trotzdem gemerkt, jedoch die Große nicht. Nun kann sie mit Geld und sonstigen täglichen Problemen mit den wir alle zu kämpfen haben ob ohne oder mit Unfall nicht umgehen. Ich will damit sagen das es falsch ist die Kinder aus allem rauszuhalten, denn so passiert es wie jetzt bei uns das sie mit dem Erwachsen werden nicht klar kommen. Wir können sie nicht mehr unterstützen und solange sie nicht begriffen hat das man nicht das verdiente Geld einfach sinnlos rausschmeißen kann, wollen wir sie auch nicht unterstützen. Klar würde ich nie unsere Kinder fallen lassen, aber unsere Große muß lernen Verantwortung zu übernehmen. Sie ist jetzt Volljährig. Das mache ich mir als einziges zum Vorwurf. Auf der anderen Seite haben Freunde von beiden Kids schon zu denen gesagt solche Eltern wie du sie hast hätte ich auch gern. Also haben wir nichts falsch gemacht und ich denke Santafee den Schuh solltest du dir auch nicht anziehen. Ich kämpfe auch wie eine Löwin damit es meiner Familie irgendwann mal wieder gut geht und wir alle zur Ruhe kommen. Du solltest deinen Kampf nicht als sinnlos bezeichnen, denn jeder kleine Erfolg ist eine Belohnung. Wir können leider in unsere Kinder nicht reinschauen, aber wir sollten bei all unseren Problemen und Schmerzen, versuchen Zeit für sie zu haben und ihnen zuhören. Ich nehme mir jeden Tag egal wie schlecht es mir geht mind. 1 Stunde Zeit wo die Kleine mir von ihrem Tag erzählen kann. Mit der Großen telefoniere ich jeden Abend auch mind. 1 Stunde. Ich finde das sehr wichtig, selbst an den Tagen wo ich fast zusammenbreche und heulen könnte, stelle ich das hinten an, denn am wenigsten können die Kinder was für den Sch..... . Das habe ich auch gemeint mit dem nicht vom Unfall und den ganzen Rattenschwanz sein Leben regieren zu lassen.
Ich hoffe wirklich sehr das Deiner Tochter geholfen werden kann und sie nicht an die sogenannten falschen Ärzte gerät.

Viele Grüße und lass Dich mal lieb drücken
 
Hallo Speetwomen,

lieben Dank für Deine netten Worte! Es hilft mir ungemein!

Gerade davor habe ich auch Angst: Die falschen Ärzte! Ich habe heute Vormittag den Einweisungsschein + die Vorbefunde von meinem HA abgeholt und da es nicht weit war, bin ich nochmal zu Hause vorbei gefahren und habe den geschlossenen Briefumschlag geöffnet und alle Befunde kopiert. Und was muss ich feststellen? Dass ich 1. einen Befund gefunden habe, den mein HA gar nicht haben konnte:confused:, 2. genau in diesem Befund etwas steht, was gar nicht stimmt: nämlich dass ich mein Kind "inadäquat angeregt" hätte:eek:, hallo? ich lag in ihrem 1. Lebensjahr fast ständig im Khs. oder war zur Reha, bin auch im 2. Lj. weiter ambulant operiert worden und hatte fast tgl. KG, musste zu Beginn des 3. Lj. arbeiten gehen, obwohl ich gar nicht konnte und hatte, wenn ich nach Hause kam ein hyperaktives Monster (t`schuldigung:eek:) zu versorgen... Hallo? und trotzdem bin ich mit ihr zum therapeutischen Reiten, zum Logopäden, zur Physio ect., gegangen und habe eine super hübsche wohlgeformte Skulptur hinbekommen:p... Auch später war uns keine Mühe und v.a. Kosten zu schade, um ihr z.B. eine Dyskalkulietherapie (Rechenschwäche) zu ermöglichen und sie auf eine Schule anzumelden, die zwar Schulgeld verlangt, aber unser Kind entsprechend fördert! Dafür haben wir auf allen anderen Luxus verzichtet, wie teuren Urlaub und wir rauchen und trinken nicht;)

Und dann muss man sowas lesen? Außerdem, dass ich damals eine Psychotherapie machte, was nicht stimmt und noch 2-3 kleinere Unrichtigkeiten... Ehrlich, ich bin schon auf den jetzigen Abschlussbericht gespannt...


Ich verstehe schon, dass nicht der Unfall das ganze weitere Leben bestimmen sollte... aber es ist verdammt schwer und wie ich gerade finde, kann man sich das halbe Leben den A*** aufreißen... der ganze Mist holt einen doch wieder ein! Nicht, dass ich alles bereue, im Gegenteil, aber es wird nie aufhören! Du wirst mit Deinen Kindern weiterhin Probleme haben werden und ich mit meinen und jedes andere Unfallopfer, was so was durch hat ebenfalls... (auch wenn ich uns allen dies natürlich nicht wünsche!) Und das alles nur, weil Versicherungen ihrer Pflicht nicht nachkommen! Man evtl. durch eine bessere Unterstützung "adäquater" (?) hätte handeln können...

Liebe Grüße!
Santafee




PS: Vielen Dank an BG, Versorgungsamt und DRV! (aus 1 "Versorgungsberechtigten" macht ihr 2 oder 3 oder gar irgentwann 4; rechnet sich das eigentlich?)
 
Hallo Santafee und Speetwoman,

ich finde es ich toll, wie ihr euch um die Kinder kümmert. Ich hatte leider damals nicht so viel Glück. Als ich 6 Jahre alt war, wurde meine jüngere Schwester geboren. Kurz danach wurde festgestellt, dass meine ältere Schwester an einer seltenen Erbkrankheit leidet und damit veränderte sich unser gesamtes Leben. Meine Schwester wurde nur 29 Jahre alt.

Als ich 1 Jahr alt war, hatten wir einen schweren Autounfall. Meine ältere Schwester und ich flogen durch die Windschutzscheibe und waren kaum verletzt. Mein Vater lag 6 Monate im Krankenhaus und ist mit 49 Jahren verstorben. Der Kampf mit der Versicherung hat 18 Jahre gedauert und wurde mit einer bescheidenden Abfindung beendet.

Auch bei meiner jüngeren Schwester wurde die Erbkrankheit festgestellt.

Ich wuchs als einzige Gesunde unter 3 Kranken auf und war meistens total überfordert. Stundenlange OP´s, Krankenhausbesuche, wo ich nicht rein durfte. Habe dafür meine kleine Schwester im Kinderwagen beaufsichtigt.
Immer wieder bekam ich zuhören: Sei froh, dass du gesund bist. Mit 10 Jahren habe bereits den gesamten Haushalt erledigt. Meine Mutter in der Firma und ein bis zwei Personen im Krankenhaus.

Mit 13 habe ich mir einen Job gesucht. Damit ich mal etwas anderes habe. Da wurde mir sofort das Taschengeld entzogen und meine Klamotten durfte ich mir auch selber kaufen.

Zum Glück habe ich das alles überstanden. Redet mit euren Kindern. Das hat man damals bei mir versäumt. Bei mir war es so, mach, du bist gesund.

Liebe Grüße Saturna
 
Hallo Saturna,

wieviel Schicksalsschläge kann ein Mensch eigentlich ertragen? Das ist ja wirklich der pure Wahnsinn, was Du mitmachen musstest und dass dann noch auf Dir herumgehakt wird... einfach schrecklich!:(

Ich versuche eigentlich meinen Kindern vieles von dem, was mich betrifft, fernzuhalten. Nicht immer geht das natürlich und dann sind sie ja auch nicht dumm, aber ihnen Vorwürfe machen oder ähnliches, das geht ja gar nicht!

Alle Achtung, dass Du das trotzdem recht gut (?) überstanden hast und ich wünsche Dir für die Zukunft für jede Ungerechtigkeit mindestens einen Glückstreffer :rolleyes:;)!

Liebe Grüße!
Santafee
 
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