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Meine Story, nicht lustig ...

arcangel

Nutzer
Registriert seit
2 Mai 2015
Beiträge
1
Hallo zusammen, vor fast 39 Jahren, 7.7.1976, habe ich, damals 13 Jahre jung, bei einem Verkehrsunfall ein schweres Schädel-Hirn-Trauma-3 erlitten. Nach 3 Wochen aus dem Koma erwacht, 5 Wochen Klinik und 20 Wochen Reha bin ich zur Schule zurückgekehrt und habe schon damals gespürt, dass ich anders als vorher bin. Das konnte ich aber nicht ergründen, habe mein Bestes gegeben, bin aber immer wieder auf die Nase gefallen. Meine Familie hat mich wenig unterstützt. Erst Ende der 80er wurde ein CT gemacht, auf dessen Aufnahme die Ärzte nichts erkennen konnten. 2009 endlich sind bei einem MRT massive Narben in meiner rechten Hirnhälfte entdeckt worden. Dann 8 Wochen Psychiatrie und Einstellung auf 900mg Valproinsäure. Seit 2010 geht es mir recht gut, doch in letzter Zeit bemerke ich verstärkt Antriebslosigkeit, obwohl ich bei meiner Arbeit sehr motiviert bin. Im privaten Bereich hapert es. Eure Beiträge haben mich dazu gebracht, endlich aufzuschreiben, was mir schon lange durch den Kopf geht. Dafür erstmal danke und bis die Tage! :D
 
Hallo arcangel, herzlich willkommen im Forum!

Dass es über 40 Jahre gedauert hat, bis die Narben festgestellt wurden, kann einen sprachlos machen.

Liebe Grüße
HWS-Schaden
 
Hallo arcangel,

willkommen hier im Forum.
Einfach unglaublich!
Leider bist du kein Einzelfall, viel hier im Forum haben mit ähnlichen Schicksalen zu kämpfen. Mir selber ist es einmal mit einer Unfallversicherung und Lebensversicherung so ähnlich ergangen. Verjährung verpasst, hatte keinen Nachweis über den Eingang bei der Versicherung! Es macht einen wütend, traurig und hilflos! Vielleicht hilft es dir ja, dass wenn dieser erste Schmerz vorüber ist, es weiter geht! Habe gelernt, damit umzugehen, dass es nicht mehr zu änder ist und es jetzt halt so ist! Wie gesagt, vielleicht hilft es dir ja etwas.
 
Hallo arcangel,
irgendwie tut's gut zu lesen, dass andere Leute mit ähnlichem Schicksal leben müssen...!
Bei mir war's 2009 Yaris vs. LKW, 3 Wochen nach erfolgreich bestandenem Abitur, hat mei Yaris beschlossen, er muss mit am LKW kuscheln...:p Leider wa da ich mit von der Partie! :( -->SHT 3. Von meinem 1. Hubsschrauberflug hab ich auf die Weise absolut garnix mitbekommen! Regensburg, Bezirksklinikum Barmhezige Brüder, von wo aus ich zur Frühreha nach Mainkofen verlegt wurde (ich hab bis zu dem Zeitpunkt Mainkofen immer für a Psychatrie gehalten), nach 6 Monaten wurde ich dann auf eigene Verantwortung meiner Eltern entlassen (Papa Zahnarzt, Mama Apothekerin). Zuhause gings dann mit den Therapien los, anfangs 3x/Woche Physio, 2x Logo, 2x Ergo, zu späterem Zeitpunkt kam dann noch Hippotherapie dazu...! Nach ca einem Jahr fing ich dann bei den Wolfsteiner Werkstätten an zu arbeiten, wo ich bis heute "beschäftigt" bin. Anfangs war mir das ja genug, aber mittlerweile ist mir das einfach zu wenig. Ich hab zwar noch bissl körperliche Probleme, aber mein Kopf funktioniert wieder...! :) jetz mei Frage an euch: Was könnt ich ausser Werkstatt beruflich machen? (aus meim ursprünglich geplantem Tiermedizin-Studium wird ja nix! :()
 
Hallo Steffi, willkommen hier im Forum.

Nein, auch deine "story" ist "nicht lustig".

Zu deiner Frage, was du beruflich anstreben könntest, müsstest erst einmal du prüfen,
- was kann ich gut?
- was mache ich gern?
- was kann ich nicht / nicht gut / nicht mehr / was traue ich mir nicht (mehr) zu?
- wie viel Kraft habe ich realistisch und wie stressresistent bin ich?
- wie viel "Entgegenkommen" und Verständnis benötige ich bei meinen Einschränkungen von (m)einem beruflichen Umfeld?

Das sind nur Beispiel für einige Fragen, mit denen du "vorsortieren" könntest.
Dabei fallen dir sicherlich eigene Fragen und Schwerpunkte ein.

Das kann auch frustrierend sein, weil es einem auch zeigt, was nicht mehr geht, welche Träume man knicken kann (vorerst oder immer, wer weiß das schon). Es ist ein Prozess herauszufinden, wie es beruflich weitergehen kann.
Du hist, so lese ich, ein junger Mensch, du hast einen Berufswunsch (vorerst) aufgegeben. hast du noch Kontakt zu ehemaligen Mitschülern/innen? Vermutlich ist auch ihnen nicht allen leicht gefallen, eine Berufswahl zu treffen.

Lass dich nicht zu sehr von negativen Gedanken stoppen, es ist immer ein Prozess.

ich habe ein Notizbuch in handlicher Größe, das ich für spontane Einfälle immer dabei habe. Jedenfalls bei mir klappt(e) eine solche Vorsortierung nicht von heute auf morgen, step-by-step.
Du schriebst von Hippotherapie, vielleicht liegt es dir, etwas mit Pferden zu machen, Tiere - lese ich - interessieren dich.
Vielleicht hast du eine solche gedankliche Vorsortierung bereits gemacht?
Hast du dich mit deinen Eltern ausgetauscht? Sie erleben dich und kennen dich, unterstelle ich mal.

Noch ein P.S. An dich:
Du hast es bestimmt nicht böse gemeint, aber dein 1. Satz hat mich schlucken lassen. Ich bin froh, im Forum Rat, Informationen und Austausch zu finden, aber es tut mir nicht gut zu lesen, dass andere Menschen auch ähnliche oder schlimmere gesundheitliche ... und ... rechtliche und ... finanzielle / existentielle Probleme haben. Es tut aber gut, sich auszutauschen und durch Informationen nicht so rat- und wehrlos zu sein.

@all
Dabei wünsche ich uns viel Kraft und Durchhaltevermögen!

@arcangel und @steffi und Betroffenen
sei der Thread http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?t=26794
empfohlen, falls ihr ihn noch nicht kennt.

Sorry für den langen halb-off-topic-Text.

Liebe Grüße
HWS-Schaden


P.P.S. @Steffi: Hier steht, wie du - falls gewünscht - ein eigenes Thema eröffnest http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?t=19130
 
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