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PTBS - wann arbeitsfähig, wann nicht?

Ich bin sicher, dass es mehr dinge gibt, die du kannst als dinge, die du nicht kannst bzw. lassen solltest. für mich persönlich war es damals besser belastende dinge zu vermeiden. ich bin kein freund davon, vor dingen davon zu laufen, aber solch belastenden dingen sollte man sich, meiner meinung nach, immer gut dosiert stellen. mir ging es damals so, dass mich meine ganzen gefühle sowieso schon vollkommen überrollt haben und eine konfrontation nur dazu geführt hat, dass ich mich noch mehr verschlossen hab. vielleicht hilft anderen die methode der konfrontation, aber für mich war es nichts. ich konnte mich meinen sorgen und problemen stellen, aber ich musste es eben langsam tun und das alles langsam zu tun ist, glaube ich, auch das schwerste daran. man will ja schließlich schnell wieder auf dem damm sein und "weiter machen", aber das hilft dabei nicht. nimm dir die zeit, die du brauchst, die zukunft kommt so oder so, ob du nun über sie nachdenkst oder nicht und selbst wenn du jetzt gesund wärst, könntest du nicht sagen, was die zukunft bringt. mich hat das gefühl, nicht zu wissen was kommt, früher ständig verängstigt. ich bin nicht mal mehr mit freunden weg gegangen oder habe andere schöne dinge unternommen. ich konnte schlichtweg nichts spontanes mehr tun oder mich in situatioen begeben in denen ich nicht genau steuern konnte wann was passiert. also blieb ich zu hause, lange zeit und meinen freunden gefiel das natürlich gar nicht, aber ich brauchte diese zeit. es war nicht so, dass ich monate lang nicht raus ging oder so, aber ich hab mich eben sehr zurück gezogen und ich wusste auch, dass das nicht gerade gut ist für den sozialen teil meines lebens, aber damals war es das richtige, weil ich dadurch meinen eigenen weg finden konnte und mir ein sicheres umfeld schaffen konnte und als ich wieder mehr sicherheit spürte, kam auch die freude an unternehmungen wieder.

Vielleicht solltest du dich nicht so sehr auf die zukunft konzentrieren sondern dir eher die frage stellen was dir jetzt helfen kann, was du jetzt brauchst. sich auf einen aktuellen moment zu konzentrieren ist einfacher als auf eine unbestimmte zukunft, denke ich. wissen tu ich das nich. bei mir ist es jedenfalls so. es gibt auch viele interessante techniken, die einem helfen können. ich fand es damals jedenfalls sehr interessant, welche möglichkeiten es gibt, sich in den verschiedensten situationen selbst zu helfen. ich weiß ja nicht, wie weit du mit deiner therapie bist und was dir da so geraten wird. bei mir kamen diese skills erst ziemlich spät, zu einem zeitpunkt, wo ich eigentlich schon recht stabil war. ich hätte sie auch früher schon brauchen können, aber ich hab auch unbewusst eigene skills entwickelt, die mir halfen. ich denke, das macht man sowieso automatisch. sich damit zu befassen, heraus zu finden, welche skills zu einem selbst passen, fand ich jedenfalls auch recht spannend, das überbrückt ein wenig die zeit. man ist beschäftigt damit und kann erstmal nicht über die zukunft grübeln.
 
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