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Schleudertrauma, HWS, Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule

Grundlegende Systemfehler

Hallo sozimod,


Der erste Fehler wird von der BG, sprich von den Durchgangsärzten begangen (oder ist gewollt). Bei mir wurde PTS und HWS Distorsion (Schleudertrauma) festgestellt.
Es wird aber versäumt die Kopfgelenke scheibchenweise zu röntgen ( wie in einigen Kommentaren von mir erwähnt, hat Dr. Stegemann dies empfohlen). So würden Bänder, Wirbelverletzngen ect. sofort festgestellt. Was wird verschrieben?
Eine Standart CRT, Überweisung in eine andere Klinik (warum nicht vor Ort?).

Ich denke, dass hier ein ganz wichtiger Ansatzpunkt liegt - die Durchgangsärzte.
Die sind in der Mehrzahl Unfallchirurgen, manche mit einer orthopädischen Zusatzausbildung. Meiner Meinung sind sie ungenügend qualifiziert und spezialisiert, die Sachlage nach erlittenem Schleudertrauma ausreichend zu beurteilen, die richtigen Untersuchungen zu veranlassen und die Symptome richtig einzuschätzen.
Viele erkennen den Ernst der Lage für den Patienten nicht oder wollen ihn nicht erkennen. Vieles wird runtergespielt und uns werden Begehrensneurosen oder Simulation angedichtet.

Die Beschränlung des D-Arzt-Verfahrens auf Unfallchirurgen ist aus meiner Sicht in vielen, gerade schwierigen Fällen, nicht hilfreich und Fehler sind damit vorprogrammiert.
Hier wäre es wünschenswert, wenn es auch D-Ärzte gebe, die Fachärzte für Orthopädie, Neurologie, Neurochirurgie usw. wären. Dann könnte der Patient entsprechend seiner vorliegenden Verletzungen vermutlich besser und zielgerichteter untersucht und behandelt werden. Letztlich würde das aus meiner Sicht auch Kosten sparen...


Aber wie sollte denn der Leitfaden aussehen?
Ich wüsste jetzt nicht welche Therapien und Medikamente man unbedenklich
nennen könnte.

Ja, die Leitlinien sind ein weiterer "Systemfehler".
Darin heißt es ja unter anderem:
"Apparative Zusatzuntersuchungen sind streng zu indizieren und dem Einzelfall entsprechend zu selektieren, Über- wie Unterdiagnostik sind zu
vermeiden"


Hier wird in meinen Augen sehr oft zur "Unterdiagnostik" gegriffen. Das mag in vielen Fällen gerechtfertigt sein, aber leider nicht in allen. Und so wird auch mit den komplizierten Fällen nach Schema F verfahren...die eigentlich richtigen Untersuchungen (die richtigen Funktionsaufnahmen bzgl. Röntgen, MRT, CT) werden nicht durchgeführt... Das hat zur Folge, das schwerwiegende Verletzungen übersehen und damit auch nicht behandelt werden. Damit beginnt der schwierige Kreislauf für den Patienten, aus dem er leider oft genug nur schwer oder gar nicht herauskommt - die Beschwerden stehen in keinem Verhälnis zu den vorliegenden Untersuchungsergebnissen. Können sie aber auch nicht, weil eine falsche oder unzureichende Diagnostik vorliegt...


"Standard ist heute die möglichst frühzeitige aktivierende konservative Behandlung; eine langfristige Immobilisation oder eine übertrieben
pessimistische Haltung ist, da prognostisch ungünstig, zu vermeiden"


Eine Mobilisierung bei Kopfgelenksverletzungen beispielsweise ist kontraindiziert. Außerdem wird gerade in dem Fall eine längere Immobilisation angeraten. Die Richtlinien entsprechen hier in meinen Augen nicht dem neuesten medizinischen Kenntnisstand....und keiner tut etwas dagegen. Eine weitere Verletzung der Patientengesundheit wird billigend in Kauf genommen. Es gibt viele hier im Forum, die das am eigenen Leib erfahren mussten.

Kaum einer von uns Betroffenen weiß zu Beginn, was für einen selbst gut ist und was nicht. Auf der Suche nach Hilfe greifen wir oft genug nach jedem Strohhalm, schenken den Ärzten unser Vertrauen und denken, dass sie schon wissen werden, was zu tun ist.
...irgendwann später stellt sich dann vielleicht heraus, dass genau diese Therapien zu weiteren Verschlechterungen geführt haben....dann ist es aber meist zu spät...


"Unterstützend können z. B. Analgetika, Muskelrelaxanzien, bei Gefahr chronischer Verläufe auch physikalische Verfahren, Antidepressiva oder Psychotherapie eingesetzt werden"

Das ist genau das, was Du auch in Deinem Beitrag angesprochen hast.
Die Ärzte handeln entsprechend gültiger Leitlinien - sie tun also nichts falsches.
Dabei wird nicht auf den Patienten gehört, der vielleicht davon berichtet, dass seine Instabilität noch schlimmer wird, wenn er Muskelrelaxanzien einnimmt.
Und "Antidepressiva oder Psychotherapie" sind genau der Ansatz, den viele Ärzte gehen...damit werden wir schon an dieser Stelle auf die Psycho-Schiene geschoben...


"So früh wie möglich sollen Rechtsstreitigkeiten beigelegt und eine Rückkehr in den Beruf angestrebt werden"

...da wären wir wieder bei der uns gern unterstellten Begehrensneurose. Auch wir Betroffenen würden liebend gern die Rechtsstreitigkeiten schnell über die Bühne bekommen und zurück an den Arbeitsplatz kommen...aber die Realität sieht oft anders aus...


Die verwendeten Zitate stammen alle aus der "Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie" für "Beschleunigungstrauma der Halswirbelsäule", nachzulesen unter: http://www.awmf.org/uploads/tx_szle...Halswirbelsaeule__HWS-ST__10-2008_10-2013.pdf


Das waren nur ein paar Beispiele für Unzulänglichkeiten im System - es gibt noch viele viele andere.
Solange an dem System nicht grundlegend etwas verändert wird und nicht die neuesten medizinischen Erkenntnisse zur Anwendung gelangen, wird es Schleudertrauma-Patienten wie uns geben.
Die Frage ist, was wir hier tun könnten...


Viele Grüße
sachsblau
 
Hallo,

s. u. Worte wo die BG und die Versicherungsw. wohl Purzelbäume schlagen:rolleyes:

Info:
Gemeinsame Fortbildungsveranstaltung des Landesverbandes Südwestdeutschland der gewerblichen
Berufsgenossenschaften
und des Landessozialgerichts Baden- Württemberg am 28.03.2007
Claudia Altschwager-Hauser, Vorsitzende Richterin am Landessozialgericht
Unfallbedingte HWS-Distorsion -aus juristischer Sicht:eek:

Aber nicht nur das: Der streitbare Professor aus der Schweiz stellte fest, dass es die Rechtsprechung war, die entscheidende Anstöße zur Ausweitung der Leistungen gegeben hat. Er behauptete sogar, es handele sich bei dem sog. „Schleudertrauma“ um einen mehr vom Recht künstlich geschaffenen, denn von der Medizin in der Realität vorgefundenen
Sachverhalt. Dies gelte sowohl für Deutschland als auch für die angelsächsischen Länder.

Der medizinische Sachverhalt werde durch die Rechtsprechung mitgeprägt und so der Ursache- Wirkungs-Ablauf ins Gegenteil verkehrt (Murer aaO S. 263). Der Vorwurf lautet also - überspitzt formuliert -, dass gesundheitliche Sachverhalte aus juristischer Sicht als entschädigungspflichtig beurteilt werden, die aus medizinischer Sicht nicht einmal die Kriterien einer HWS-Distorsion erfüllen.

Erhebliche Diskussionen hat in diesem Zusammenhang das Urteil des Bundesgerichtshofs
vom 28. Januar 2003 Az VI ZR 139/02 (NJW 2003, 1116) ausgelöst.

Quelle S. 68:
http://www.dguv.de/landesverbaende/de/veranstaltung/termine/2007/documents/20070328_lv8.pdf


Grüße

Siegfried21
 
Liebe sachsblau, siegfried21,

real siieht es doch so aus, dass das Unfallopfer keine
detaillierte Untersuchung erfährt. Da die BG nach 6 Wochen in der Regel
die Leistung verweigert, muss der Patient den Nachweis seiner unfall-
bedingten Erkrankung erbringen.

Dies ist aber nicht möglich, da die GKV keine Untersuchungen der HWS, BWS
oder PTS, PTBS bewilligt.

Ich war bei der DAK, AOK, alle haben diese Untersuchungen (Kopfgelenke CRT, PTBS)
abgelehnt zu übernehmen.

Die Therapien sowieso nicht. Auch im individiuell Verfahren abgelehnt.

Folge: Widerspruch, Klagen. Da der Patient aufgrund seiner Situation schon
gegen GKV (Krankengeld), BG(Verletztengeld, Rente), DRV (Widerspruch, Klage),
ARGE Jobcenter (mehrfache Anträge und Widersprüche, sowie Klagen)
immer mehr Energie verliert, lässt er ab einer gewissen Zeit die Dinge laufen.

Der menschliche Verstand kann es einfach nicht nachvollziehen, warum
dieses kranke System immer mehr Menschen in den Suizid oder in die Rente
wegverwaltet, anstatt ein paar tausend Euro für die Genesung auszugeben.

Das ganze Gesundheitssystem ist marode. Siegfried, wenn ich deine Quelle
studiere, fällt mir ein, dass ein gewisser Herr Rürup da mitmischt.
Ich meine auch Müntefering erkannt zu haben.

2 Hauptfiguren für Rentnerarmut und sozialvernichtender Politik.

In einem Sozialstaat hat der Bürger/in einen Anspruch auf qualifizierte
Beratung. Die habe ich weder von der BG, DRV, KK, Jobcenter erfahren.

Vor 3 Jahren wies ich in meinem Referat über diese Missstände hin.

Für 1 Woche haben sich Gäste, Parteivorstand aufgeregt, danach ist es wieder
in die Vergessenheit geraten.

Auch habe ich die Erfahrungen gemacht, das qualifizierte Ärzte Mangelware sind.

Gilt auch für die Psychotherapeuten. Niemand fragt den Patienten nach
seiner Biographie, Erlebnissen. Gleich Schubladensystem und ende.

LG

Norbert
 
Hallo an alle Betroffenen,

habe im Netz gerade eine Untersuchung zur möglichen Verletzung des Ligamentum transversum atlantis bei akutem Zustand nach erlittenem Schleudertrauma gefunden:
https://www.thieme-connect.de/ejournals/pdf/10.1055/s-0031-1274801.pdf

Vieles aus der Studie scheint sehr vage...bis auf diese Aussage:
"Der Kontrast zwischen Lig. transversum atlantis und Liquor unterschied sich bei Patienten (-0,60) und Kontrollpersonen (-0,63) in den STIR-Aufnahmen signifikant (p = 0,007), nicht aber zwischen den Geschlechtern, bei unterschiedlichem BMI oder Alter. Auch in den VIBE-Aufnahmen war der Kontrast zwischen dem Ligament und Liquor bei Patienten (0,38) und gesunden Personen (0,40) deutlich verschieden (p = 0,005)."

Leider wird es kaum jemanden geben, der diese Feindiagnostik durchführt....das belegt wohl auch das Fazit:
"Fazit
Die Ergebnisse dieser Studie lassen auf eine mögliche Beteiligung des Lig. transversum atlantis bei akutem HWS-Distorsionstrauma schließen. Zwar kann die MRT die Untersuchung struktureller Verletzungen unterstützen, ist aber nach Meinung der Autoren wegen der geringen Veränderungen nicht für individuelle Diagnosen geeignet."



...trotzdem sollte man vielleicht mal davon gehört haben. Und immerhin ist positiv zu bewerten, dass solche Untersuchungen überhaupt durchgeführt werden...man weiß ja nie, wohin sie vielleicht später mal führen.
...positiv denken... ;)


Wünsche allen ein schönes Sommerwochenende.
Beste Grüße
sachsblau
 
Hallo ihr drei!
Ich bleibe dabei,daß ist pure Absicht!Die Vorgehensweise der D-Ärzte wird bei solchen "Lehrgängen" geschult!
Ich möchte nicht wissen wieviel Patienten die HWS Distorsion (Schleudertrauma) hinter sich haben und jetzt noch mit all ihren Problemen so herum laufen.Und sich zu allem Übel von Ärzten und Gutachtern noch als Simulanten hingestellt werden!
Ich habe hier schon einmal erwähnt,daß ich die Vorgehensweise,von den gewissenlosen D-Ärzte(hoffentlich nicht alle),als vorsätzliche Köperverletzung sehe.
Denn wenn ein Orthopäde nach spätestens sechs Wochen gesundheitlicher Probleme eines Pastienten,nicht einer MRT (oder gar einem speziellen MRT) zustimmt,dann hat dieser seinen Beruf verfehlt!
Meine allgemeine Meinung gegen über Ärzten war lange Zeit so,daß ich davon ausgegangen bin,daß es seine menschlich moralische Pflicht ist mir zu helfen.
"Pfeifedeckel"!
Mann bin(war) ich naiv!
Da geht es doch nur um das Geld und um die Zulassung als BG-Arzt!Was sind das für Zustände?Daß solch moralische Unmenschen(die Gnadenlos Gewissenlos sind) Patienten die Hilfe bei ihnen suchen einfach nur vorsätzlich vera..chen!Die nehem als Arzt in Kauf,daß ein Leben zerstört wird!
Nachdem(speziell in meinem Fall)endlich mal ein MRT gemacht wurde hat der Radiologe nur noch die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen.Der konnte nicht begreifen(wie alle anderen Ärzte danach),daß dieser Schaden sechs Jahre nicht auf gedeckt worden ist.Und jeder fragte mich wie ich die letzten Jahre mein Leben gemeistert(?) habe.
Danach gab es dann fast keine Probleme mehr mit Ärzten.Gut die meisten Ärzte erschrecken immer noch wenn sie hören,daß dies ein Arbeitsunfall war.Aber sie diagnostizieren keinen "Quwatsch" mehr,sie schicken mich dann lieber fort.
Ihr hättet mal sehen sollen,wie mein (jetzt ehemals)Orthopäde gezappelt hat,als er den ersten Radiologischen Bericht sah.Oder als ich den Bericht von der Mylo bei ihm abgegeben habe u.s.w.Der ist immer kleinlauter geworden.Und hat mir auch dann gleich gesagt er kann mir gegen die BG nicht helfen,er will nichts damit zu tun haben.In zwischen hat er ja noch die Arztbericht von den danach folgenden Ärzten von meinem Rechtanwalt zu gechickt bekommen.In denen die Ärzter mit geteilt haben,daß man auf den Röntgenbilder,ein Tag nach dem Unfall,schon die "Schaden sieht!Aber was solls!Ich renne immer noch,mit meinen "vielen Problemen",die durch seine vorsätzliche Fehlbehandlung noch schlimmer geworden sind,"durch die Gegend und das wird doch diesem schlechten Menschen(und Arzt)egal sein.Oder glaubt einer von euch ,daß dem was passiert?Ein schlechtes Gewiseen hat der nicht! Da bin ich mir sicher.Der nächste Patient der auch so einen Unfall hat,schiebt der genauso wieder auf die Schiene!Ich an seiner Stelle,mkönnte nicht mehr ruhig schlafen.Aber ich bin ja auch nicht "normal"!
Gruß Mute
P.S. Über BG`s,Gutachter,Anwälte,Sozialverbände u.s.w. möchte ich mich jetzt nicht aus lassen.Aber auch alle die dazu beitragen ,daß es Leute wie uns gibt,die wegen ihrer Selbstbereicherung,so ein sche.. Leben leben müssen wünsche ich alles Gute,Und ,daß das Leben wieder ein bisschen lebenswerter wird.
 
Hallo,

ja es ist überhaupt nicht in Ordnung, dass generell alle HWS-Distorsionen als minimal eingestuft werden. Zwar ist diese Art des Schleudertraumas die häufigste, aber eben nicht die aller.

Nachlesen hierzu kannst Du auch in der Leitlinie, nach der Ärzte die Diagnostik und Therapie vornehmen sollen: http://www.awmf.org/uploads/tx_szle...Halswirbelsaeule__HWS-ST__10-2008_10-2013.pdf

Gruß
Jürgen


Rechtschreibfehler kann der behalten, der sie findet.
 
Hallo,

ja es ist überhaupt nicht in Ordnung, dass generell alle HWS-Distorsionen als minimal eingestuft werden. Zwar ist diese Art des Schleudertraumas die häufigste, aber eben nicht die aller.

Nachlesen hierzu kannst Du auch in der Leitlinie, nach der Ärzte die Diagnostik und Therapie vornehmen sollen: http://www.awmf.org/uploads/tx_szle...Halswirbelsaeule__HWS-ST__10-2008_10-2013.pdf

Gruß
Jürgen


Rechtschreibfehler kann der behalten, der sie findet.

Hallo alphabet!
Kennen ja die meisten hier!
Dieses "Ding" sagt doch schon alles aus!Oder?
Aber trotzdem sind auch Ärzte Menschen,die Fehler machen(das sind auch nur Menschen) aber schon dehalb,wenn man Mensch(und vor allem Arzt) sein will,sollte man dann nicht allein wegen "der Kohle"sich auf diesen Schwachsinn ein lassen.
Denn eins ist klar der,der sowas verfasst,der der so was dann auch noch durchführ, müßte einmal so lang mein Lebgen so lang leben bis er kapiert hat was ich Tag für Tag mit mache.Bin mal gespannt was der dann nach einer Woche sagt oder macht?Dann hat er allein nur meine Schmerzen und Gesunheitlichen Probleme die mein Leben bestimmen.Und wenn dann dieser Mann/Frau dann noch sieht wie man behandelt wird,hätte es zumindest niemand getroffen"der noch an das Gute glaubt"!Schon beschämend was die Menschheit aus ihrem Leben macht.Immer nach der Devise:Hoffentlich gibt es Leute denen es noch schlechter geht als mir.Wenn nicht trage ich dazu bei wenn ich das kann!

Sorry bin heute nicht"gut drauf".Mir geht es heute mal wieder sehr schlecht!
Gruß Mute
 
Sogenannter "Kneifzangenmechanismus"

Hallo an alle Betroffenen und Interessierten,

es wird immer wieder viel diskutiert, welche Mechanismen bei einer Beschleunigungsverletzung eine Rolle spielen bzw. spielen können. Viel zu oft geraten wir UO an Ärzte, die an dieser Stelle ein erhebliches Wissensdefizit haben und auch nicht bereit sind, dieses durch Literaturstudien oder den Austausch mit Spezialisten zu verringern.
Bei meinen Recherchen bin ich immer wieder auf den sogannten "Kneifzangenmechanismus" gestoßen. Dabei wird das Rückenmark zwischen Wirbelkörperhinterkante und dem Lig. flavum eingeklemmt. Eine Reihe Betroffener hat mit neurologischen Problemen der Arme und Beine zu kämpfen, teilweise mit Lähmungserscheinungen, und manchmal werden Veränderungen im Rückenmark festgestellt, die nicht erklärbar erscheinen. Es wäre wünschenswert, wenn sich Ärzte mit der Biomechanik mehr auseinandersetzen und die richtigen Schlüsse ziehen würden...für die Patienten würde damit vieles einfacher werden.

Nachfolgend stelle ich Euch hier ein bissel was dazu ein - vielleicht hilft es Euch Betroffenen, Euren Ärzten und ggf. auch Anwälten. Manchmal benötigt man solche Literaturnachweise im Kampf um die Anerkennung der Verletzungen und Beschwerden. ;)


* S. 531: Handbuch Chronischer Schmerz - Grundlagen, Pathogenese, Klinik und Therapie aus bio-psycho-sozialer Sicht von Ulrich Tiber Egle, Sven Olaf Hoffmann, Klaus A. Lehmann und Wilfred A. Nix von Schattauer, F.K. Verlag
http://books.google.de/books?id=EHy...=onepage&q=kneifzangenmechanismus hws&f=false


* Begutachtung in der Neurologie,
Bernhard Widder, Peter W. Gaidzik, Heinz-Harro Rauschelbach und Kurt-Alphons Jochheim von Thieme, Stuttgart (Gebundene Ausgabe - 21. Februar 2007)
S. 230
http://books.google.de/books?id=BvQ...=onepage&q=kneifzangenmechanismus hws&f=false

342/343
http://books.google.de/books?id=BvQ...neifzangenmechanismus schleudertrauma&f=false


* Deutsches Ärzteblatt
Dtsch Arztebl 1998; 95(21): A-1307 / B-1109 / C-1037
Jörg, Johannes; Menger, Hermann
http://www.aerzteblatt.de/archiv/11369


* Bandscheibenbedingte Erkrankungen: Ursachen, Diagnose, Behandlung, Vorbeugung, Begutachtung von Jürgen Krämer von Thieme, Stuttgart (Gebundene Ausgabe - 10. Mai 2006)
Seite 110
http://books.google.de/books?id=nk6...=onepage&q=kneifzangenmechanismus hws&f=false


* Praxis Rechtsmedizin: Befunderhebung, Rekonstruktion, Begutachtung von Burkhard Madea von Springer Berlin Heidelberg (Gebundene Ausgabe - 8. Mai 2003)
S. 297
http://books.google.de/books?id=Rvu...=onepage&q=kneifzangenmechanismus hws&f=false


* Eine der immer wieder sehr interessanten Seiten von Heiner Biedermann:
http://www.manmed.de/seiten/bibliographie/buch2/259.html


* International Journal of Legal Medicine
Volume 56, Number 4 (1965), 348-385, DOI: 10.1007/BF00574310
http://resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=uk84r30422k74533&size=largest


* Ein kritisch zu sehender Beitrag von Herrn Schröter, aber mit einigen wichtigen Aspekten - deshalb soll er hier trotzdem genannt werden.
Deutsche Ärztekammer, 2010,
Begutachtung leichter Traumen der Halswirbelsäule von F. Schröter
(zum Kneifzangenmechanismus auf S. 235)
http://www.aerztekammer-bw.de/10aerzte/20fortbildung/20praxis/65medSach/1006.pdf




Weitere Artikel dazu sind in den nachfolgenden Publikationen erschienen, aber leider nicht verlinkbar. Man gelangt dahin, wenn man in die Suchmaschine "Kneifzangenmechanismus und HWS" eingibt:

* Praxis Rechtsmedizin 2007, 257-312, DOI: 10.1007/978-3-540-33720-1_5
Klinische Rechtsmedizin und forensisch-klinische Untersuchungen


* Akt Neurol 1980; 07(4): 211-230
DOI: 10.1055/s-2007-1021008
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Das zerviko-zephale Beschleunigungstrauma (»HWS-Schleudertrauma«) in der Begutachtung. Unter besonderer Berücksichtigung zentralnervöser und psychischer Störungen
Medicolegal aspects of the so-called Whiplash-injury. With Special Reference to Central Nervous System- and Psychological Disturbances
G. Krämer
Neurologische Universitätsklinik Mainz (Direktor: Prof. Dr. H. C. Hopf)


Mit vielen Grüßen
sachsblau
 
Danke Sachsblau für die Info.
Wollte kopieren, kann es aber irgendwie nicht. Denn ich muss mir beim Lesen selbst Stellen markieren, habe grosse Probleme immer mit Lesen und Konzentration.
 
Hallo wurzlpurzl,

ich kenne das sehr gut - auch ich habe seit dem Unfall Probleme mit den Augen, dem Lesen und der Konzentration.

Was genau konntest Du nicht kopieren? Meinen Beitrag, um Dir die Infos zu speichern oder die Seiteninhalte, zu denen man über die eingestellten Links gelangt?
...ich nehme mal an, letzteres. Das stellt in der Tat oft ein Problem dar. Manchmal hilft es, sich ein Screenshot der Seite anzufertigen und dann auszudrucken, um es in Ruhe lesen zu können und sich auch aufzubewahren. Vielleicht ist das eine Möglichkeit für Dich.


Viele Grüße
sachsblau
 
Hallo sozimod,

du hast im Beitrag vom 12.07.12 geschrieben:

"Leidet der Patient an Kurzzeitgedächtnisverlust, Konzentrationschwierigkeiten und schlechte Merkfähigkeit, so liegt ein Demenzverdacht (Trauma) vor.

Erhält der Patient jetzt Anti Depressiva, so wird sich seine Symptome verschlechtern,
da als Nebenwirkung eine Demenzerkrankung per Studie belegt wurde (Quelle: Stern-Online.de).

Weitere Infos unter: http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?t=23292&page=14#ixzz27n8sRRT8
"

Kannst du bitte mal den Link zu dem Artikel einstellen? Würde ich sehr gerne mal nachlesen ...

Es gibt für HWS-Unfallopfer bereits eine ganz gute Zusammenfassung / Übersicht auf der Webseite :

http://www.symptome.ch/wiki/Die_instabile_Halswirbelsäule

http://www.symptome.ch/wiki/Nitrosativer_Stress

Auch im kann man dort im Forum viele, viele Beiträge zum Thema lesen.

Haut einen erst einmal um, was dort alles steht, ich habe Wochen und Monate gebraucht, um die Zusammenhänge ansatzweise und später auch etwas genauer zu verstehen. Ist echt der Hammer, was es alles an Literatur und Erkenntnissen gibt und wie wenig von den Ärzten davon als Diagnose u. Therapie angewandt wird.

Danke auch @sachsblau: Von dem Kneifzangenmechanismus hatte ich auch noch nichts gehört!

Viele Grüße, Rudinchen
 
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