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Schleudertrauma, HWS, Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule

Hallo rekobär,

das ist absolut korrekt, dass man nur mit Kenntnis der technischen Parameter genauere Aussagen zu der Studie treffen kann.

Ich meine mich zu erinnern, dass bereits zurückliegend Schleudertrauma-Tests mit Schweinen durchgeführt wurden. Dabei waren die Tiere narkotisiert, was in der oben genannten Versuchsreihe sicher ebenfalls der Fall war. Damit ergibt sich allein aus diesem Umstand bereits ein sehr wichtiger zu berücksichtigender Faktor.

Die vollständige Studie, die mich auch sehr interessieren würde, habe ich im Netz bisher leider nicht finden können. Die Frage ist, ob man durch Kontaktaufnahme zu dem Institut für Rechtsmedizin Zugang zu ihr erhalten könnte. Hättest Du als Fachmann ggf. hier gute Chancen, die Studie zu beschaffen?


Viele Grüße und allen ein schönes Wochenende,
sachsblau
 
Hallo HWSler,


das Problem ist nicht, dass man es nicht weiß, dass es Verletzungen gibt.

Prof. Dr. Michael Wirsching z. B., Psychosomatik Freiburger Uniklinik, hat schon in seiner Diss vor Jahrzehnten experimentell z. B. isolierte einzelne Bandscheibenverletzungen ohne Brüche nachgewiesen. Das wird heute noch bestritten - siehe Verfahren um den verunglückten Prosche-Fahrer, bei dem das vom LSG bstritten wird. Dieses Forschungsergebnis ist - wie viele andere - völlig durch Ignorieren in der Versenkung verschwunden. Wird auch nirgends zitiert.


Das Problem ist, dass es unser System erlaubt, dass medizinische SV schreiben können, was sie wollen, und dabei keinerlei Risiko eingehen, und dass sich Gerichte dahinter verstecken können - ebenso folgenlos.


Auf diese Art und Weise wird das Wahre zum Falschen und das Falsche zum Wahren, werden tasachen erzeugt und andere Tatsachen werden vernichtet, ganz wie es gewünscht ist - o Wunder

Dagegen helfen auch keime neuen Forschungen.


Fakt ist, dass nach reinen Weichteilverletzungen der HWS 30% schwere, 50% insgesamt Dauerfolgen haben. Gut, die leitlinie räumt nur 10 - 20% ein - egal:

Es ist gesichertes Erfahrungswissen - nur die Gutachter können es folgenlos bestreiten!


Dagegen hilft keine Forschung. Auch wenn sie wichtig ist.

Man müsste alles transparent machen, wer von wem wieviele AUfträge bekommt, wie die verfahren ausgehen usw. Was anderes hilft da nicht. Es müsste alles offen einsehbar sein - samt der Gutachtentexte. Nur dann verschwindet der Spuk - verschwände der Spuk.


Grüße wfd
 
nitrosativer Stress

Hallo zusammen,

nitrosativer Stress wird in 70% der Fälle durch eine instabile Halswirbelsäule ausgelöst.

Es ist bestimmt für alle HWSler und natürlich auch für alle anderen Menschen mit diversen Erkrankungen wichtig, sich über nitrosativen Stress zu informieren, denn was er bedeutet, kann für jeden einzelnen HWS-Geschädigten u.a. besonders wichtig sein.

"Ständig krank, wenn der Arzt nichts findet!"

http://www.peter-weck.de/html/body_nitrosativer_stress.html

http://www.nitrostress.de

Die medizinischen Gutachter werden in ihren Gutachten nicht darauf Bezug nehmen, was durch eine instabile HWS für Krankheiten ausgelöst werden.

LG
Eva
 
Hallo Charisma,

Du hast Recht, wenn Du schreibst:
Die medizinischen Gutachter werden in ihren Gutachten nicht darauf Bezug nehmen, was durch eine instabile HWS für Krankheiten ausgelöst werden.

Die Untersuchungen zum nitrosativem Stress aufgrund einer instabilen HWS sind seit längerem bekannt und trotzdem gibt es nur sehr wenige Ärzte, denen diese Umstände überhaupt geläufig sind und es gibt noch viel weniger Ärzte, die diese Dinge auch ernst nehmen sowie zu werten und zu behandeln wissen.
Gutachtern sind diese Vorgänge scheinbar gänzlich fremd. Aber ich denke uns Betroffenen wäre schon sehr geholfen, wenn medizinische Sachverständige wenigstens die vorliegenden Primärschäden sehen und anerkennen würden...



Hallo wolfgang-f-doerr,

ich stimme Dir zu, aber wie sollte diese riesige Aufgabe gelöst werden? Das Thema ist so komplex und von so vielen Interessenkonflikten durchzogen, dass man gar nicht weiß, wie man dem beikommen soll. Ohne Fachleute, die bereit sind, sich auch gegen die Auffassungen und das Tun ihrer Kollegen zu stellen, wird das nicht funktionieren. Darin sehe ich eine Hauptschwierigkeit.

Trotzdem erachte ich diese aktuelle Studie für wertvoll.
Wie Du selbst schreibst, gibt es eigentlich genug frühere Untersuchungen, die unfallbedingte Verletzungen der HWS nachgewiesen haben. Diese liegen zumeist länger zurück (sehr viele stammen aus der Zeit von ca. 1970-1990) und wurden nachfolgend von versicherungsfreundlichen Sachverständigen angegriffen und in Frage gestellt. Das hatte zur Folge, dass diese Ergebnisse eben leider auch von den Richtern angezweifelt werden. Von daher ist es gut, dass es endlich wieder eine aktuelle Untersuchung zum Nachweis von unfallbedingten Verletzungen gibt, den wir Betroffenen ggf. heranziehen können.



Hallo rekobär,

ich möchte meine obige Frage (die Du vermutlich nicht gesehen und gelesen hast) noch einmal erneuern: Hättest Du aufgrund Deines Berufes und Deiner Arbeit die Möglichkeit, an die vollständige Studie heran zu kommen?


Wünsche euch allen einen guten Start in die neue Woche.
Viele Grüße
sachsblau
 
Nachforschungen

Hallo sachsbalu,

leider habe ich keine Beziehungen zur Maximilian Universität München.

Ich versuche allerdings mal einige befreundete Mediziner auf die Spur zu setzen.

Herzliche Grüße vom RekoBär:)
 
Hallo Rekobär,

danke für Deine Bemühungen (!). Es wäre wirklich gut, wenn es klappen würde, die komplette Studie einsehen zu können.
...und wenn nicht, wäre es vielleicht ein Grund, mit der dortigen Rechtsmedizin einen Kontakt aufzubauen... ;)

Viel Erfolg + Grüße
sachsblau
 
Hallo alle zusammen,

ich bin im Netz darauf gestoßen, dass es eine neue Veröffentlichung zur "Begutachtung von Schmerzen und Beschwerden" gibt, die sich insbesondere auch ausführlich mit den Schmerzen nach einem erlittenen Schleudertrauma auseinandersetzen soll.
Wirft man einen Blick auf die Autoren und involvierten Institute, dann hat man zumindest eine Vermutung, in welche Richtung es darin gehen könnte.
Meine Frage: Hat jemand die Möglichkeit, ohne größeren Aufwand an diese Veröffentlichung zu kommen?

Hier mal der Link zu den zusammenfassenden Daten.
http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-30037-0_13?no-access=true



Hallo rekobär,

gibt es etwas Neues bzgl. Deiner Bemühungen, an die obige biomechanische Studie zu gelangen?


Allen ein hoffentlich beschwerdearmes Wochenende.
Viele Grüße
sachsblau
 
Hallo,

nur eine allgemeine Bemerkung:

dieses Buch kann man höchstwahrscheinlich mit einem Bibliotheksausweis in jeder Uniblibliothek ausleihen, wahrscheinlich auch über die Fernleihe in jeder öffentlichen Stadtbibliothek kriegen...

Man kann aus diesem Buch - wenn man es denn ausgeliehen hat - ALLE Seiten, die einen persönlich interessieren, ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH kopieren.

Das gilt übrigens auch für alle Studien, die veröffentlicht worden sind ...

Leute, nutzt diese Gelegenheit doch einfach! Lasst euch einen Bibliotheksausweis ausstellen in der nächstgelegenen Uni- und/oder Stadtbibiothek, lasst euch erklären, wie die Ausleihe funktioniert, lasst euch erklären, wie die Online-Suchfunktionen gehen und ihr werdet eine Menge Material finden können, was ihr für eure Fälle nützen könnt!

z.B. medpilot.de

Viele liebe Grüße,

Rudinchen
 
Hallo Rudinchen,

danke, dass Du hier für alle Interessierten und Betroffenen noch einmal diese Möglichkeiten der Literatur-Recherche sowie -beschaffung aufzeigst. Es ist immer wieder sehr wichtig, an bestimmte Veröffentlichungen zu kommen und diese für sich zu nutzen.


Hallo alle zusammen,

habe einen, wie ich finde, sehr interessanten aktuellen Fachbeitrag zur Begutachtung von HWS-Distorsionen gefunden. Hier mal der Link:
http://link.springer.com/article/10.1007/s00113-013-2544-5


Viele Grüße
sachsblau
 
Hallo miteinander,

durch diesen Erfahrungsbericht zur Proliferationstherapie in den USA
http://instabilewirbelsaeule.blogspot.de/ bin ich auf folgende sehr gute Vortragsreihe aufmerksam geworden (englischsprachige Videos):

http://csfinfo.org/research/csf-funded-research/csf-craniovertebral-instability-colloquium/

Daraus ein Auszug aus dem ersten Beitrag (der auch viele sagittale MRT-Bilder mit Beispielen zeigt) zu häufigen (neurologischen) Befunden bei craniozervikalen Instabilitäten (Übersetzung durch mich, keine Garantie für Richtigkeit):

- Nystagmus
- verminderter unwillkürlicher venöser Puls im Bereich des Kopfes (als Zeichen akut erhöhten Hirndrucks)
- Lähmungen der "extraokularen" Muskeln, die zu Doppelbildern führen können (außerhalb des Auges, äußere Augenmuskeln)
- Stauungspapille (selten) als Hinweis auf längerfristig erhöhten Hirndruck
- eingeschränkte Berührungsempfindlichkeit im Gesichtsbereich, verminderter Hornhautreflex (Schließen der Augenlider bei Berührung des Auges)
- Heiserkeit
- verminderter Würgereflex
- einseitige Muskelschwäche der Zunge
- Gleichgewichtsstörungen

Insgesamt wäre es sicherlich lohnenswert, diese Vorträge mal durchzuarbeiten.

Unter anderem wird davon ausgegangen, dass eine Form von Chiari Malformation sekundär nach kraniozervikalen Instabilitäten auftreten kann. Viele mögliche Zusammenhänge werden erklärt.

Viele Grüße,

odyssina
 
Hallo,

bin hier auf eine interessante Seite gestoßen, weil die Quebec Task Force mal etwas erweiterter vorgestellt wird:

http://www.spinesurgery.de/de/fuer-aerzte/klassifikationen/67-klassifikationen-hws.html

Was mich aber mal interessieren würde: In der Quebec Task Force steht ja immer der Zusatz: "Weitere Symptome, die bei allen Graden auftreten können:
Hörstörungen, Tinnitus, Schwindel, Kopfschmerz, schmerzhafte Schluckstörungen, Gedächtnisbeeinträchtigungen, Schmerzen in den Kau- und Kiefergelenken."

Gibt es dazu irgendwo wissenschaftlich belegte, zur Quebec Task Force gehörende Erklärungen, WARUM diese Symptome beim Schleudertrauma auftreten und wie lange sie andauern können? Dieser lapidare Satz wird von den behandelnden Ärzten ja irgendwie immer ignoriert, obwohl die schwer Verunfallten diese Symptome oft ja ihr Leben lang behalten...

Viele Grüße, Rudinchen
 
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