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Schmerzmittel wirken nicht - gibt es Alternativen?

Hallo beilitz,

danke für den Tipp - das werde ich mal ausprobieren.

Ich habe oft Kopfschmerzen, die sich bis zur Migräne steigern. Ausgelöst werden sie oft Nachts, weil dann meine Nase total zuschwillt und ich keine Luft mehr bekommen. Oft noch verbunden mit Nackenschmerzen. Und das Ganze fast jede Nacht. Nach spätestens 5 Stunden Schlaf (mit Nasenspray!) kann ich Aufstehen, dann ist Ende mit Schlafen ... Oder ich muss Schmerzmittel nehmen und kann dann evtl. noch etwas Weiterschlafen ... Allergie kann es nicht sein, ich habe das ganze Bett "milbensicher" gemacht. Keine Wirkung ...

Ich habe einiges ausprobiert. Was immer hilft: Betäubungsmittel in die versch. Akupunkturpunkte im Gesicht/Hals injizierieren. Kurz darauf bekomme ich Luft und die Kopfschmerzen lassen nach.

Den gleichen Effekt konnte ein Physiotherapeut erreichen, der eine best. Stelle an den Schultern "bearbeitete" - die Nase "ging auf" und ich bekam Luft. Auch nachts im Liegen!

Beides hält aber nur eine gewisse Zeit an - und der Physiotherapeut ist leider weggezogen.

Deshalb denke ich, dass entweder Nervenreizungen zu Muselverkrampfungen führen, die die Reaktion auslösen oder aber dass die Muskelverkrampfungen zu Nervenreizungen führen (evtl. Trigeminus?), die den gleichen Effekt ausüben.

Und jede Woche Neuraltherapie - da habe ich Angst, dass von den vielen Einstichen Narbengewebe entstehen, die auf Dauer auch schädlich sind.

Deshalb das Interesse an der Triggerpunkttherapie...

Aber evtl. hilft auch das Öl.

Viele Grüße,

Rudinchen
 
Hallo zusammen,

bitte erklärt mich nicht für bescheuert, aber ich habe tatsächlich mal diese Gitterpflaster auf die Triggerpunkte geklebt und das hilft tatsächlich!

Ebenso wie bei mir ein gut angelegtes Kinesiotape wahre Wunder wirkt.

TENS (Reizstrom) kann ich auch empfehlen.

Gruß S42
 
Hallo zusammen,

ich kenne das Problem von Katha aus eigener Erfahrung. Auch bei mir schlagen keine Medikamente an. Schuld daran sind Leberprobleme. Mein Körper kann keine Medikamente verstoffwechslen. Ausnahme: Tramal und Morphium.

Dennoch habe ich es geschafft meine Schmerzen in den Griff zu bekommen.

Wie?

1. Physikalsiche Therapie.
Man braucht eine genau Diagnose. Dann braucht man einen guten Therapeuten. Ich mußte mehrere Therapien versuchen, habe es dann aber in den Griff bekommen. Derzeit bin ich Schmerzmittelfrei und mache in Eigenregie Krankengymnastik, bei Therapeuten manuelle Therapie und eine Spezial Cell-Padd Therapie und zusätzlich klassische MassageTherapie.

2. Psychische Unterstützung
Ich nenne es ganz bewußt psychische UNTERSTÜTZUNG, weil ich mich gegen die Psycho-Ecke wehre.
Was sind die positiven Effekte: Man kann lernen den Schmerz zu ertragen und damit zu leben. Ich habe damals auch gedacht das geht nie, geht aber. Zudem gibt es Techniken, die helfen zu entspannen. Oftmals sind es die Verspannungen, die die Schmerzen verursachen. (Bei mir hat die klass. Massagetherapie sehr stark unterstützt). Es wären hier z.B. Autogenes Training oder Jacobsen zu nennen.

Andere alternative Therapien haben mir nicht geholfen. Wenn die Akpunktur Katha hilft, dann hat sie den ersten Bestandteil Ihrer Schmerzlinderung gefunden.

Allerdings kann ich aus eigener leidvoller Erfahrung sagen, dass die physikalische Therapie sehr viel Zeit in Anspruch nimmt (da ich nach der Umschulung wieder im Berufsleben stehe, komme ich dadurch fast jeden Abend erst um 20.00 Uhr nach Hause). Aber das ist alle Male besser, als sich diesen elendigen Nebenwirkungen auszusetzen, die mich fast umgebracht haben.

Grüße
Muckelchen
 
Hallo,

danke für eure Ausführungen - das bringt einen auf neue Ideen, die man ausprobieren kann. Gitterpflaster und das Aconit-Schmerzöl, davon hatte ich noch nie gehört, aber das kann man kostengünstig ausprobieren.

Und ich denke, ihr habt Recht: da muss jeder seinen eigenen Weg finden. Aber das kann man nur, wenn man aufgezeigt bekommt, welche Wege es alles gibt ...

Viele Grüße,

Rudinchen
 
Hallo Rudinchen,

ich weiß aus der eigenen Erfahrung wie schwer es ist, derartige Symptome abklären zu lassen, um letztlich eine Diagnose gestellt zu bekommen und daraus resultierend eine geeignete und vor allem wirksame Therapie zu finden.

Es tut mir sehr leid, dass Dein Nachtschlaf so stark gestört ist durch die Kopfschmerzen und die eingeschränkte Nasenatmung.
Was mir beim Lesen Deiner Beiträge als Erstes einfiel war das Buch von Kuklinski. Der beschreibt eine nächtlich verstopfte Nase im Zusammenhang mit Problemen der HWS. Das würde auch gut dazu passen, dass Dir gezielte Massagen im Bereich der Schulter geholfen haben. Dort entlang verläuft der M. sternocleidomastoideus, der am Hinterhauptsbein sowie dem Schläfenbein ansetzt. Wenn dieser Muskel aufgrund welcher Ursachen auch immer (HWS-Probleme, Fehlhaltungen, Dysbalance usw.) mit einer Tonuserhöhung reagiert, kann das Auswirkungen auf die Bereiche von Ohr, Schläfe, Nase, Stirn und Augen haben. Da der Muskel auch Regionen des N. trigeminus tangiert, kann auch dieser durch die Verspannungen gereizt werden und entsprechende Probleme machen.
Wurde denn Deine HWS schon einmal genauer untersucht? Könnte es sein, dass die Beschwerden durch ungünstige oder einseitige Körperhaltungen beispielsweise am Arbeitsplatz verursacht bzw. mitverursacht werden?

Ein erfahrener Schmerztherapeut kann durch eine gezielte Anamnese sowie Untersuchung herausfinden, ob der Schmerz muskuläre oder nervale Ursachen oder eine Kombination aus beidem hat. Darauf aufbauend kann dann die Suche nach einer geeigneten Therapie erfolgen.

Ich habe aufgrund meiner HWS-Instabilität sowohl mit Nervenschmerzen als auch mit muskulären Verspannungen zu tun. Das Aconit Schmerzöl habe ich getestet, das hatte mir eine andere Patientin im Sommer empfohlen. Bei regelmäßiger Anwendung kann es leichte Linderung verschaffen. Auch die Cross- bzw. Gitter-Tapes und das normale Kinesio-Tape kommt bei mir öfter zum Einsatz. Ich habe eine sehr gute Physiotherapie, die mit diesen Methoden arbeitet und mir damit schon einige Male bei besonders akuten Problemen helfen konnte. Als ergänzende Therapien können diese Dinge sehr nützlich sein, allerdings ersetzen sie keine Basistherapie und auch keine Diagnostik bezüglich der Ursachen für Deine Probleme.

Was mir in dem Zusammenhang noch einfällt ist, dass bei Kopfschmerzen verschiedener Form immer mal wieder die Anwendung von Pfefferminzöl empfohlen wird, dass man an die betroffene Stelle einmassiert. Die Wirksamkeit wurde wohl auch in Studien bestätigt. Eventuell wäre das auch etwas für Dich...

Ich hoffe und Wünsche, dass Du einen Arzt bzw. Therapeuten findest, der Dir weiterhelfen kann. Ggf. wäre hier neben einem Schmerztherapeuten bzw. FA für Anästhesie auch ein FA für physikalische Medizin und Rehabilitation eine mögliche Anlaufstelle.

Alles Gute und vor allem GUTE Besserung
wünscht sachsblau
 
Hallo sachsblau,

danke für deine Erklärungen. Ja, mit der HWS könnte es schon zusammenhängen.

Aber der Physiotherapeut hat bei mir eine best. Stelle bei den Schulterblättern bearbeitet, was ungemein geholfen hat.

Ich weiß, dass meine ganze Wirbelsäule mitgenommen ist. Als Kleinkind hat mich ein Onkel aus Spaß hochgeworfen - dummerweise bis an die Decke. Es hat ordentlich "geknirscht" und sehr weh getan. Außerdem bin ich vom Fahrrad, vom Baum, vom Pferd, ... gefallen. Und einmal mit Rollschuhen so stark gestürzt, dass ich mir das Steißbein gebrochen habe. Entweder war ich wohl besonders wild oder besonders tollpatschig. :(

Ob aus Folge all dessen oder ob noch zusätzlich dazu habe ich eine Skoliose bekommen.

Da sind schon ein paar Baustellen an der Wirbelsäule...

Vielleicht wäre die nächste Anlaufstelle wirklich einmal ein Schmerztherapeut.

Danke nochmals und einen schönen Sonntagabend!

Rudinchen
 
Guten Morgen all,

das mit den Schmerzen ist schon ein großes Dilemma.

Ich habe u.a. an mehreren Stellen Wurzeltaschenzysten (auch sogenannte Tarlov-Zysten).

Bisher konnte mir niemand verständlich erklären, woher sie kommen und ob sie ursächlich etwas mit meinen Schmerzen zu tun haben. Die Ärzte sind sich selbst nicht sicher, ob sie Schmerzauslöser und für meine Beeinträchtigungen verantwortlich sind.

Ich habe in den vielen Jahren nach meinem Unfall so vieles darüber gelesen und erfahren, was eine verletzte HWS an Folgen zu Tage bringen kann. Trotzdem ist jede Behandlung in die eine oder andere Richtung nur von vorüber gehender Besserung gewesen.

Ich glaube, was dem einen gut tut, muss bei einem Anderen nicht auch so sein. Jeder muss für sich selbst testen, was es gutes für sich selbst gibt.

Sachsblau schreibt, dass auch Kinesio-Tape eine Alternative für ihn/sie ist.

Ich hatte vor längerer Zeit berichtet, wie ich es erlebt habe. In deren Ergebnis habe ich erneut lernen müssen viel intensiver auf meinen Körper zu hören, wann es des GUTEN genug ist. Es ist nicht entscheidend was der Arzt oder Therapeut einem rät - der Moment, wo einem der Körper sagt -es reicht jetzt - sollte man bereit sein ein STOPP-Zeichen zu setzen.

In diesem Sinne wünsche ich einen
guten Wochenstart

Beilitz
 
Hallo Rudinchen,

puhhhhh, da kommt in der Tat eine Menge zusammen bei Dir und Du hattest einen guten Schutzengel, der aufgepasst hat, dass nicht noch mehr passiert ist.

Da Du im obigen Beitrag von hilfreichen Behandlungen an der Schulter geschrieben hast, kam mir der M. sternocleidomastoideus in den Sinn. Wenn es jedoch ein Muskel am Schulterblatt war, dann deutet das eher/auch auf den M. trapezius hin, der ebenfalls am Hinterkopf ansetzt, entlang der HWS verläuft und zudem an der BWS von Th1-Th11 ansetzt. Allein durch eine skoliotische Fehlhaltung kann es dann zu Verspannungen dieses großen Muskels kommen. Mit hinein spielen sehr oft auch der Schulterblattheber und die vorderen und hinteren scaleni Muskeln, so meine Erfahrungen.

Ich habe da sehr ähnliche Probleme, die mich ständig begleiten und erheblich plagen und mir zusätzlichen Stress auf die obere HWS/den Kopf machen. Wer nicht gerade instabile Kopfgelenke hat, kann hier durch Kinesio-Tapes wirklich einiges unterstützend tun. Bei mir ist es leider nicht möglich, die HWS zu tapen, aber an der BWS klappt das ganz gut. Auch eine OP-Narbe an der oberen BWS, die das Gewebe gerade stark stört, kann damit positiv beeinflusst werden.

Bzgl. des FA für physikalische Medizin und Rehabilitation wollte ich noch sagen, dass diese oft sehr gut sind, was manualtherapeutische Untersuchungen angeht und damit feststellen können, woher bestimmte Beschwerden kommen. Das wäre ja zunächst wichtig bei Dir. Darüber hinaus verfügen viele von ihnen über eine schmerztherapeutische Ausbildung und können auch in der Richtung qualifiziert helfen.
Vielleicht ist das eine Option.



Hallo beilitz,

ich kann nur bestätigen, dass jeder für sich probieren muss, was am besten hilft und gut tut. Das ist individuell sehr verschieden. Dabei finde ich es, wie Du bereits geschrieben hast, wichtig, auch auf die Signale seines Körpers zu hören. Leider muss man das oft erst lernen bzw. sich eingestehen, dass es eben nicht mehr so geht wie vor dem Unfall. :(

Auch bei mir ist es so, dass sämtliche Therapien nur kurzzeitige Linderung bringen. Die Ursache liegt hier eben an der instabilen HWS, die ein dauerhafter Störfaktor ist. Aber ich bin froh und dankbar, meine Therapeuten zu haben, denn ich wüsste nicht, wie es ohne sie gehen sollte. Sie helfen mir zumindest dabei, den momentanen Zustand halbwegs zu halten und die Verschlechterungen zu bremsen. Das ist unglaublich wertvoll in unserer Situation. Und auch hier musste ich feststellen, dass Behandlungen/Übungen, mit denen ich vielleicht noch vor Monaten zurecht kam (alle unterstes Anforderungslevel), heute gar nicht mehr funktionieren und sie von meinem Körper nicht mehr toleriert werden. Dann ist es nötig, nach Alternativen zu suchen und neu zu probieren...


Auch von mir allen einen guten, möglichst schmerzarmen, Wochenstart.

VG sachsblau
 
Hallo sachsblau,

danke für deine Erklärungen - der M. trapezius könnte es tatsächlich sein.

Ich werde wohl mal ein paar Arzttermine machen, um das abklären zu lassen - sonst wird mir noch langweilig ;)

Und einen FA für physikalische Medizin u. Schmerztherapie werde ich mir auch noch raussuchen...

Wünsche allen viel Erfolg bei der Schmerzbekämpfung,

Rudinchen
 
Hallo,

mir ist noch eine kleine Hilfe für alle eingefallen, deren Schmerzen auch mit Ödemen/Rheuma zu tun haben:

Einfach das Kochsalz weglassen und stattdessen Meersalz oder Steinsalz (z.B. Himalaya-Salz) verwenden.

Das kostet zwar mehr, ist aber nicht so giftig für den Körper - und seit ich das mache, habe ich viel weniger Gelenkschmerzen ...

Vielleicht hilft es dem einen oder anderen ja.

Viele Grüße, Rudinchen
 
Hallo,

äh... Salz ist Salz. Egal ob Meersalz, Steinsalz oder Kochsalz, die chemische Verbindung ist dieselbe. Gegenüber dem Kochsalz enthalten die anderen Salze nur mehr Verunreinigungen. Das wars aber auch schon. Aber Kochsalz ist jetzt nicht giftiger als die anderen Salze.

Gruß
Sheep
 
Hallo Sheep,

scheint zwar auf den ersten Blick so, dass Salz Salz ist (also Natriumchlorid). Aber es scheint doch Unterschiede zu geben.

Ich merke den Unterschied, ob ich Koch- oder Natursalz nehme, wirklich in den Gelenken! Und ich habe extra keinen Link zu irgendwelchen Produzenten eingestellt, weil Vieles eben esoterisch angehaucht ist.

Aber irgendwas scheint dran zu sein, dass es (zumindest bei mir) bei Gelenkschmerzen hilft. Und man kann es ja ganz einfach ausprobieren, ohne dass es ein Vermögen kostet. Und wenn es dem einen oder anderen auch hilft, wäre doch schon viel gewonnen ...

Viele Grüße, Rudinchen
 
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