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(Sehr)Spätfolgen eines Unfalls

HOlgK

Neues Mitglied
Registriert seit
20 Sep. 2016
Beiträge
23
Hallo,

ich hatte vor 30 Jahren einen schweren Verkehrsunfall (als Fußgänger von einem Pkw angefahren worden). Trümmerbruch des Unterschenkels am linken Bein, Oberschenkelbruch rechts, Schädelbasisbruch usw.

Durch den Trümmerbruch am linken Unterschenkel wurde auch der Peroneus-Nerv geschädigt. Ich habe seither auch eine GdB von 50% und bei der letzten Nachuntersuchung die Prognose erhalten, dass keine weitere Besserung zu erwarten sei.

In diesem Zusammenhang leide ich seit dem Unfall unter einer Überempfindlichkeit des linken Fußes sowie brennender Schmerzen an der linken Fußsohle die bei Belastung zunehmen und dann auch im Ruhezustand eine ganze Weile ein erträgliches Maß überschreiten. Auch die Zehen schmerzen, oft in Wellen, also intervalartig.

Ich war kürzlich bei einem KUVB-Durchgangsarzt (Orthopäde), der mich an einen Neurologen überwiesen hat und bis zu dessen Befund nichts weiter macht. In eine Schmerzklinik will er mich (noch) nicht überweisen. Es handle sich aus seiner Sicht um Nervenschmerzen, mit den ich wohl werde leben müssen und die man bestenfalls medikamentös lindern kann.

Diesen Satz kenne ich inzwischen gut. Allerdings wirken sich die permanenten Schmerzen, die aus meiner subjektiven Sicht auch zugenommen haben, inzwischen auch auf andere Lebensbereiche aus und ruft andere/weitere körperliche Beschwerden hervor.

Ich schlafe keine Nacht durch, wache 3 bis 4 Mal auf und kann dann länger nicht einschlafen. Verdauungsprobleme haben zur Diagnose "Reizdarmsyndrom wegen Stress" eines Internisten geführt. Eine Aufbissschiene eines Zahnarztes wegen nächtlichem Zähneknirschen wird ebenfalls auf Stress zurückgeführt. Mein Blutdruck ist erhöht, meine Familie beklagt meine zunehmende Gereiztheit usw.
All das wegen der permanenten Schmerzen, die neben dem Job der Hauptgrund für den Stress sind.

Zumindest vieles davon wird auf Stress oder die Schmerzen zurückgeführt.

Falls jemand von euch auch ähnliche "Probleme" hat und mir irgendeinen Rat geben kann, dann wäre ich sehr dankbar! Momentan weiß ich nicht weiter und der Orthopäde scheint mich nicht wirklich ernst zu nehmen oder auch keinen Rat.

Vielleicht können ähnlich Betroffene etwas raten?
 
hallo HOlgK,

du schreibst unter dem titel "(Sehr)Spätfolgen eines Unfalls", wobei sich zunächst die fragen stellen, welche schädigungen und verletzungsfolgen wurden damals festgestellt und wer hat in welchem umfang - ggf auch für zukünftige schäden - einzustehen. also wie ist dazu die aussage eines urteils, eines vergleichs? und gleich eine vorbeugende frage: liegt der unfall mehr als 30 jahre oder weniger (auch in tagen/wochen/monaten) zurück?


gruss

Sekundant
 
Hallo Sekundant,

zu den Verletzungen hatte ich ja schon etwas geschrieben. Das Ganze war ein Schulwegeunfall, weshalb der damalige GUVV (Gemeindeunfallversicherungsverband) der jetzt wohl KUVB (Kommunaler Unfallversicherungsverband) heißt zuständig ist.

Der Unfall liegt jetzt 30 Jahre, 8 Monate und ein paar Tage zurück.
 
hallo HOlgK, wichtig sind die feststellungen in einem evtl urteil eines gerichts oder vergleich mit der versicherung des schädigers. gruss Sekundant
 
Hallo holka, meiner Meinung nach spielt es keine Rolle, wie lange der Unfall bereits zurückliegt. Jedenfalls mit Blick auf eine etwaige Entschädigungspflicht. Wenn sich die später eingetretenen Beschwerden als Mittelbare Unfallfolgen erweisen, dürfte der KSA hierfür eintrittspflichtig sein. Frag doch mal einen versierten Anwalt, der kann das bestimmt beurteilen. Wir sind ja hier lediglich Betroffene, ohne juristischen Sachverstand. Gruß Rehaschreck
 
Hallo,

dem ist leider nicht so

meiner Meinung nach spielt es keine Rolle, wie lange der Unfall bereits zurückliegt. Jedenfalls mit Blick auf eine etwaige Entschädigungspflicht. Wenn sich die später eingetretenen Beschwerden als Mittelbare Unfallfolgen erweisen, dürfte der KSA hierfür eintrittspflichtig sein.

deswegen meine frage nach feststellungen in einem urteil oder vergleich. wenn es dazu nichts gäbe, dürfte keine möglichkeit mehr bestehen, denn es gibt die absolute verjährungsfrist von 30 jahren.

und weil du dies immer so treffend feststellen musst

Wir sind ja hier lediglich Betroffene, ohne juristischen Sachverstand.

das stimmt natürlich, wir sind betroffene, aber betroffene, die betroffenen helfen. und wenn wir schon "ohne juristischen Sachverstand" sind, präge ich mal einen neuen begriff, der es vll besser trifft und bezeichne uns als "betroffene mit spezifischem allgemeinwissen".


gruss

Sekundant
 
Hallo Sekundant,

sehr schöner Post!
Hat mir trotz meiner starken Schmerzen ein Lächeln auf die Backe gezaubert!
 
Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Aber, das ist wohl gar nicht so deutlich rüber gekommen, mir geht es weniger um das Juristische als vielmehr um das Gesundheitlicheigene. Sorry, wenn ich mich da undeutlich ausgedrückt habe.

Ich weiß momentan nicht mehr wie ich mit den schlimmer werdenden Schmerzen umgehen soll und was ich ggf. bei meinem Neurologen-Termin vorschlagen kann, falls da nichts brauchbaresagen vorgebracht wird.

Könnte eine Schmerzklinik hilfreich sein? Hat da einer von euch Erfahrung?

Bei dem Orthopäden bin ich mir nämlich wenig ernstgenommen vorgekommen. Der will auch nichts entscheiden ohne den Befund des Neurologen.
 
sorry HOlgK,

hätte ich vielleicht herauslesen können.

um nicht zu sehr rätseln zu müssen könntest du noch schildern, was du bisher gegen die schmerzen unternimmst, ggf nicht nur medikamentös.

ich selbst kann nicht viel dazu sagen. tilidin vertrag ich nicht mehr, fentanyl wollte ich auf dauer nicht, und nach berufsaufgabe dachte ich einige zeit, es so einigermassen im griff zu haben. aber in den letzten 2-3 jahren ist das auch nicht mehr so und wie sich das weiter entwickelt - derzeit ungewiss. da steh ich vor der gleichen frage.

aber ganz allgemein denke ich, dass das so komplex und individuell ist, dass es schon eines spezialisten bedarf und du die neurologischen ergebnisse abwarten solltest. dass der ortho nichts entscheiden will, finde ich dagegen sogar gut und völlig korrekt, ist es doch nicht sein fachgebiet. und rätselraten oder versuche helfen bestimmt nicht weiter.


gruss

Sekundant
 
Hallo Sekundant, das mit dem "spezifischem Allgemeinwissen" gefällt mir ebenfalls. mit Deiner Verjährungsfrist bist allerdings auf dem sprichwörtlichen Holzweg. Gruß Rehaschreck
 
Nun ehrlich gesagt habe ich die ganze Zeit, also seit der letzten Begutachtung in den 90zigern in der Unfallklinik in Murnau und der Aussage "das wird nicht mehr besser" gar nichts unternommen.

Letzte Woche war ich dann das erste Mal wieder in dieser Sache beim Arzt, beim Orthopäden.

Heute ist mir klar, dass das falsch war. Ich habe viel zu lange gewartet und bin jetzt in der Situation nicht länger untätig sein zu wollen/können.

Die lange Untätigkeit könnte mir jetzt bei den Ärzten unter Umständen zum Nachteil gereichen. 30 Jahre ist nichts und plötzlich kommt er und macht auf Schmerzen.

Die waren aber immer da! Lange Zeit wurde es auch besser aber inzwischen...
Vielleicht bin ich aber jetzt in einem Alter, in dem man das alles nicht mehr so einfach wegsteckt. In jungen Jahren erträgt man offensichtlich leichter.

Ich kann nur hoffen, dass der Neurologe ein offenes Ohr hat, sonst habe ich ein ernstes Problem.

Daher auch mein Posting hier im Forum. Möglicherweise, bestimmt sogar, war jemand hier auch schon in ähnlicher Situation und hat einen Rat.

Ich bin für alles dankbar!
 
Hallo Rehaschreck,


kannst Du das Thema Verjährungsfristen bitte mal genauer ausführen?

Mit Grundlagen?

Du schreibst dies leider nur allgemein ohne Substanz.


Viele Grüße

Kasandra
 
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