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SHT-Folgen und mittelgradige Depression nach Unfall

Hallo,

bei der privaten Unfallversicherung gibt es ja die "Psychoklausel".

Wie verhält es sich denn bei der Berufsgenossenschaft?
Gibt es da auch eine "Psychoklausel".

In BG-Fällen bin ich ja in der Pflicht, zu beweisen, dass die Einschränkungen Unfallfolgen sind.
Wie verhält es sich, wenn sich auf Grund von ständigen Schmerzen eine psychische Beeinträchtigung entwickelt?

LG

Rosi
 
Hi Rosi, so wie ich das verstehe, gibt's so eine Psychoklausel bei der BG nicht. Aber es ist trotzdem schwer und wird von den BGen ja gern abgelehnt, dass es sich bei den psychischen Reaktionen tatsächlich um eine Unfallfolgen handelt.
Tscharlie hat da oft so einen tollen Link bei Begutachtungen eingestellt, wo so schön dargestellt ist, dass ein "guter" Gutachter alles gern auf Probleme schiebt, die früher schon da waren...vom Wickeltisch gefallen oder so ;)
Die BG akzeptiert es also auch nicht so ohne weiteres.

Viel Erfolg trotzdem,
LG Ellen
 
Hallo Ellen,

ok...so hatte ich es fast vermutet.

Ich hatte bei meinem letzten Gutachten meine gesamte Krankenakte von 1995 an von der Krankenkasse vorgelegt. Diese enthält keinerlei Erkrankungen.
7 Jahre vor meinem Unfall bis zum Unfalltag war ich 1x mit Magen-Darm-Infekt und 1 Tag wegen Zahn-OP krank.

Die BG scheint also auch eine psychoanalytische Ausbildung zu haben. Interessant.

Im Rahmen meines Unfalls wurde ich auch aufgefordert, einen Psychotherapeuten aufzusuchen und landete bei einer psychoanalytischen Therapeutin.
Da werden Trennungen, die bereits 16 Jahre zurückliegen, als nicht verarbeitet dargestellt und wenn das nicht hilft, wurde bestimmt die Mutter, die als Kriegskind in eine Pflegefamilie kam, vergewaltigt. Das reichte mir dann.

Na mal schauen, wie es weiter geht. Ich klage ja erste seit 2 Jahren ;-)

LG

Rosi
 
Hallo Rosi,
Ja, so wurde mir das halt auch schon beschrieben. Ich warte noch auf meine Gutachten und probiere mich so gut wie möglich vorzubereiten.
Aber gegen so nen Mist kann man dann ja nix machen.

Ich hatte allerdings insofern Glück, dass ich an eine sehr nette Traumatherapie geraten bin, die mir nix unterstellt und auch der BG gegenüber schon eindeutige Schreiben formuliert hat, dass es für sie kein Zweifel an der Ursache Unfall und an der Diagnose PTBS hat.
Wünsch dir alles Gute.
LG Ellen
 
Hallo Ellen,

das ist wie ein Fünfer im Lotto, wenn man einen guten Therapeuten gefunden hat. Wenn ueberhaupt, käme für mich nur ein Verhaltenstherapeut in Frage.
Ich bin nicht psychisch krank, ich muss nur lernen, mein Leben nach dem Unfall anders zu gestalten, was mir sehr schwer fällt, weil mein Leben vorher nicht hätte besser sein können. Und ganz wichtig: trotz teilweise 3-taegiger Migräne positiv denken ... und damit beschäftigt sich letztendlich die Verhaltenstherapie.

Die weiterhin viel Erfolg mit der Traumatherapie

LG

Rosi
 
Hallo Rosi70,
ich las jetzt viele Einträge dieser drei Seiten und bin überrascht, wie sich unsere Krankheitsgeschichte ähnelt. Seit nun mehr sechs Jahren kämpe ich, ja vergebens, in dem Dschungel. Es kann ja nicht vom Unfall kommen, dass muss ja was anderes sein, etc. Beim Sozialverband läuft jetzt noch eine Klage gegen die BG. Doch der Anwalt des Verbandes meint, ich werde da wohl nicht mit durchkommen. Obwohl mir damals im Krankenhaus gesagt wurde, mein späteres Koma ist auf den Unfall zurückzuführen. Auch anderen Institutionen war dies klar! Doch jetzt, wenn es um Geld geht, dann sieht es schon anders aus. Meine Schmerzmittel erbettle ich und der Arzt fragt noch, warum ich sie nehme! Kopfschmerz, Schwindel und Narbenschmerz, alles hatte ich vor dem Unfall nicht, doch kein Arzt will mich mehr auf etwas untersuchen, denn es wurde wohl alles untersucht. Und nun scheinen die ja etwas tolles gefunden zu haben, ich habe ein schweres Trauma erlitten, das jetzt alle Befindlichkeiten erklärt, aber nichts mit dem Unfall zu tun hat! Ich frage mich, wo denn dieses Trauma herkommt? Auch ich habe einen guten Therapeuten, der mich sehr unterstützt. Doch was hilft er gegen die BG? Wenn diese nicht zahlen will, dann schafft sie das. Doch habe ich durch diesen Therapeuten endlich einen Platz beim Logopäden bekommen. Dies geht über die Krankenkasse, weil die BG es nicht zahlen will. Ich bezahle dann den Eigenanteil. Es hilft, doch der Eigenanteil ist hoch, lange werde ich es nicht mehr machen können.
Ich bin es Leid, immer nach Auswegen suchen zu müssen, dass man mir hilft! Hey: Ich bin Unschuldig in diesen Unfall geraten Ich bin nicht Schuld!
Entschuldige bitte, doch habe ich mir mal Luft machen müssen.

LG. Tetsche
 
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