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Unfall mit LKW, Schmerzensgeldsnspruch

Michael Thomas Meier

Neues Mitglied
Registriert seit
20 Mai 2018
Beiträge
4
Hallo,

bin neu hier, lese aber schon lange fleißig mit.

Freue mich, dass es solch ein Forum gibt.

Habe nun eine Frage und schreibe mal worum es geht.

Ich hatte im Dezember einen Unfall auf der Autobahn. Ein LKW Fahrer sah mich nicht, oder ist eingenickt(weiß man nicht) und rammte mich hinten. Fahrzeug kam ins Schleudern.
Schaden: Heckstossstange und Seitenverkleidung kaputt und meine Achse hatte einen Treffer.
Polizei kam, nahm alles auf und der LKW Fahrer gab auch zu, dass er mich nicht gesehen hat.

Ich bin mit dem Kopf gegen die B-Säule, bei etwa 100kmh und merkte aber erst 1Stunde später Schmerzen.
Bin dann in die Klinik. Also HWS Disortation, Schädelprellung und Schleudertrauma diagnostiziert.

Habe nun seit dem Physio und leider auch Psychische Probleme bekommen. Traue mich nicht oft auf die Autobahn. Bin deshalb auch in Behandlung.

War 4Wochen krank geschrieben und hatte immer mal wieder Ausfalltage seit dem.

Versicherung hat den Schaden bezahlt. Ausfall Fahrzeug etc. und sogar einen Schmerzensgeld Vorschuss von 400€.

Da ich noch in Behandlung bin, es aber absehbar ist das es besser wird, wird nun der Schmerzensgeld Anspruch bald verhandelt.

Ich selbst kenne mich gar nicht aus.

Was soll man da ansetzen bzw. mit was sollte ich an € zufrieden sein oder rechnen können?

Danke für Eure Antworten
 
Hallo Michael,

ich bin etwas verwirrt. Du wurdest von hinten von einem Lkw gerammt und bist, nach dem Dein Fahrzeug ins Schleudern geraten ist, mit 100 km/h gegen die B-Säule mit dem Kopf angeschlagen.

Nach meinem Verständnis hätte das einen Schädelbasisbruch zur Folge. Das war aber offensichtlich nicht der Fall. Deshalb auch meine Verwirrung. Könntest Du bitte deshalb etwas präziser beschreiben.

Herzliche Grüße vom RekoBär :)
 
War vielleicht etwas zu schnell von mir beschrieben worden.

Also der LKW rammte mich hinten rechts. Man könnte auch von anschubsen sprechen.

Das passierte bei etwa 100kmh.

Durch das anschubsen kam der Wagen ins Schleudern, das Heck brach also aus und ich schleuderte. Dabei hat mein Kopf natürlich einige hin und her Bewegungen abbekommen und bin mit dem Kopf an die B Säule.

Hoffe das war nun ausführlicher
 
Hallo Michael,

Auf Deine Frage bezüglich des Schmerzensgeld gibt es keine pauschale Antwort. Die Höhe ist von so vielen Faktoren abhängig, dass es am Ende mehr oder weniger immer eine Verhandlungsfrage ist. Viel entscheidender ist Deine Gesundheit und das Du am Ende wieder fit bist und Deinen Alltag ohne Einschränkungen genießen und bewältigen kannst. Du hast ja in Deinem Beitrag schon geschrieben, dass Du Angst vor Autobahnfahrten hat.
Ich kann dir nur den guten Rat geben, alles zu dokumentieren. Damit meine ich, dass Du eine Art Tagebuch führen solltest, in dem Du alles aufschreibst wie Ängste, Schmerzen, Fahrten zur Physio Und Ärzten, Einschränkungen im Alltag, Krankheitstage und deren Ursache usw..
Du kannst jetzt noch nicht wirklich abschätzen, wie sich Dein Zustand und auch die Schadensabwicklung weiterentwickelt. Sollte es zu einer Auseinandersetzung mit der gegnerischen Versicherung kommen, sind solche Informationen eine wichtige Stütze für Dich.

Gruss
Scheitholz
 
Hallo Michael,

ok. Das macht Sinn. Wie Scheitholz bereits geschrieben hat, ist die Wiederherstellung Deiner Gesundheit wichtiger, als jedes Schmerzensgeld. In Deutschland spielt ohnehin das Schmerzensgeld bei Schadenpositionen vom Geldwert her eher eine untergeordnete Rolle. Was die Höhe angeht, gibt es verschiedene Tabellen oder sagen wir mal eher, Gerichtsurteilssammlungen, bei denen bei bestimmten Verletzungen und Verletzungsfolgen bestimmte Geldbeträge genannt werden.

Jedoch gebe ich zu bedenken, dass jeder Richter sich sein eigenes Urteil zusammenreimt. Insofern ist es schwer voraus zusagen, wieviel angemessen und was unter- bzw. übertrieben wäre.

Herzliche Grüße vom RekoBär :)
 
Ja, was meine Gesundheit angeht, so hoffe ich das es bald wieder besser wird und normal läuft.

Das Schmerzensgeld gehört aber auch dazu, denn die Umstände die ich habe z.B. musste meine Frau die ganzen Autofahrten übernehmen, da ich Angst habe, ich kann einen Teil meiner Freizeithobbys und auch meinen Job nicht immer 100% durchführen, eben die Lebensqualität ist eingeschränkt worden.

Daher hätte mich es interessiert, was hier angemessen wäre.
Ist der Schmerzensgeld Vorschuss sozusagen schon mal ein Richtwert des ganzen?

Die Tabellen oder Gerichtsurteilssammlungen sind ja wirklich verwirrend.
Aber Danke für den Tipp
 
Hallo Michael,

Wenn Du noch keinen Anwalt haben sollltest, dann ist es wichtig, dass Du Dir einen guten suchst. Denn so wie Du die Auswirkungen auf Deine Psyche schilderst, ist das ganze nicht innerhalb der nächsten vier Wochen abgetan. Über die Spätfolgen kann Dir auch niemand zuverlässige Aussagen machen. Dein Körper hat ein gewisses Erinnerungsvermögen. Nach ca. Einem Jahr kann es durchaus zu einem Rückfall kommen. Ich möchte hier nicht als Schwarzmaler auftreten.
Auf alle Fälle solltest Du Dich davon lösen, dass das Schmerzensgeld zu Deiner Genesung beiträgt. Die Höhe des Schmerzensgeldes wird niemals eine Wiedergutmachung Deiner Beeinträchtigungen, Schmerzen und Ängste sein können. Dafür fällt es in Deutschland immer noch viel zu gering aus. Was ist denn ein Urlaub Wert, den Du nicht antreten konntest oder wolltest, weil Du nicht Autofahren magst, weil es Dich zu sehr belastet?

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du schnell wieder fit bist und Deine Ängste der Vergangenheit angehören. Das ist viel mehr wert wie alles Geld der Welt, um das Du am Ende kämpfen musst, weil es keine Versicherung freiwillig rausrückt.

Gruss
Scheitholz
 
Hallo Michael,

Du verwechselt hier zwei Dinge. Schmerzensgeld wird dafür gezahlt, dass Du Auawe erlitten hast. Es wird nicht dafür gezahlt, dass Deine Frau bestimmte Dinge machen muss, zu denen Du momentan nicht in der Lage bist. Das zählt eher unter dem Punkt "Haushaltsführungsschaden". Und dazu kann Isländer viel besser antworten.

Herzliche Grüße vom RekoBär :)
 
Hallo,

Danke für Eure Infos.

Also ich habe mir nun am Dienstag einen Anwalt besorgt.
Ich muss erstmal alle Daten vorlegen und dann sieht man weiter. Das tue ich nun.

Natürlich habt ihr Recht. Wichtig ist das ich gesund werde und bleibe, ABER eine Entschädigung für das Leid ist auch wichtig.

Aber wenn man nicht sagen kann, was hier ein angemessener € Betrag ist, hab ich auch keinen Anhaltspunkt.
Ich hoffe das wenigstens meine Auslagen für Medikamente, Massagen, Physio, Kilometer etc. gezahlt werden.
Habe zwar einen Vorschuss erhalten, aber das genügt natürlich nicht.
 
Hallo Michael,

Deine Auslagen sind unabhängig vom Schmerzensgeld. Hierbei handelt es sich um Kosten, welche auf Grund des Unfalls entstanden sind. Diese müssen von der Versicherung übernommen werden. Aber auch in diesem Fall sträuben sich die Versicherungen gerne. Wichtig ist und bleibt das dokumentieren. Daher mein guter Rat:
- Jeden Beleg kopieren oder Scanen,
- monatliche Aufstellung aller Kosten erstellen
- Fahrtenbuch über alle Deine Fahrten erstellen, die im Zusammenhang mit dem Unfall entstehen ( Arzt, Physio, RÄT, usw)
- Schmerztagebuch mit allen Medikamenten, Behandlungen usw. ( es gibt gute Vorlagen im Internet).
- Deine Beeinträchtigung in der Haushaltführung dokumentieren.

Dies wird alles über Deinen Anwalt an die Versicherung eingereicht und als Forderung geltend gemacht. Stell Dich darauf ein, dass dies ein Vorgang ist, der sich, selbst bei einem eindeutigen Verschulden, über Jahre hinziehen kann.
Es gibt ein Sprichwort, welches hier ganz gut passt: Wer schreibt der bleibt.
Konsequente Dokumentation untermauert Deien Glaubwürdigkeit.

Gruss
Scheitholz
 
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