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Zum Thema Hüftkappenprothesen

Kuckuk

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
7 Sep. 2009
Beiträge
448
Website
hab-gut-acht.lima-city.de
Hallo,

nur so zur Information, was alles sein kann, wenn's Dauerprobleme nach Hüftkappenimplantation gibt:

Meine wurde nach einem Jahr Standzeit jetzt revidiert:


  1. schleichende Schenkelhalsfraktur
    femoroacetabuläres Impingement
    massenhaft Detritusgewebe unter der Kappe
    Synovialitis mit Zottenbildung im Sinne eines Pseudotumors
    Pfannenlockerung

Bei mir war sozusagen fast alles dabei und gibt auch ziemlich sicher ein juristisches Nachspiel, denn sogar die Pfannenlockerung war andeutungsweise bereits auf einem in einer Rehaklinik angefertigten Röntgenbild zu sehen.

Dass 1 Jahr zu spät revidiert wurde, hatte zur Folge, dass nur noch Langschaft in Frage kam und im Pfannenbereich zum Becken bzw. Bauchraum autolog aufgefüllt werden musste...

Also ich empfehle jedem Kappenträger bei Problemen die Orthopäden im Detail festzunageln und im gegebenen Fall lieber eine schnellere Revision

und kann jetzt den Unterschied zwischen einer gut implantierten Prothese und dem Jammerspiel zuvor genau benennen:

bereits ab dem 4. Tag konnte ich ohne Krücken ein paar Meter gehen, am 8. bin ich nach Hause, habe in der Reha keine Hilfe mehr gebraucht und 1 Woche nach Reha geh ich bereits ohne Schmerzmittel mit einem einfachen Gehstock

Grüße
 
Hallo Kuckuk,

war das bei Dir eine Durom-Kappen Prothese? Dazu liest man ja auch viel Mist... :eek:.

Ich wünsche Dir aber viel Erfolg mit Deiner neuen TEP und dass nun wirklich alles gut wird! Wie war es denn bei der 1., hattest Du da von anfang an Schmerzen und Probleme?

VG Santafee
 
Hallo Santafee,

war ne eska; für die ASR gibt's ne Rückrufaktion:

http://www.durom-hueftprobleme.de/?s=asr+rückruf

Bei der ersten war's so:
Nach drei Monaten erste Schritte ohne Krücken und Leistenschmerz ohne Ende;
Nach sechs Monaten immer noch Trendelenburg-Gehumpel; Gehstrecke ohne Krücken vielleicht 300 m;
Nach 9 Monaten immer noch Beinhebeschwäche; bin an Bodenunebenheiten hängengeblieben

and so on;

Die Neue wird von der Funktion gut; dauert aber, weil mein Bein durch dieses Jahr mit der nicht funktionsfähigen schwach ist und immer noch nur eine bescheidene Beugung bzw Beweglichkeit aufweist;

Aber insgesamt ein Riesenschaden: Die Neue ist zum kleinen Becken kaum mehr knöchern überdeckt. Musste auch 'ne Pfannenbodenplastik gemacht werden. Und außerdem Langschaft. Kurzschaft war nicht mehr möglich wegen starker Atrophie des Schenkelhalses.

Falls Dir irgendwo qualifizierte Literatur über Standzeiten / Risiken von Revisionshüften begegnet, wär ich Dir sehr dankbar, wenn Du's einstellen würdest.

Grüße
 
Hallo,
es geht auch anders:
ich habe seit 5 Jahren meine McMinn - und bin stolz drauf ! :)

Meine Gegebenheiten waren auch "grenzwertig", wie mir mein Doc damals bescheinigte. Aber er wollte es versuchen, weil ich erst 36 war. Zur Not hatte er jedoch noch eine Kurzschaftprothese als Ersatz liegen.

Mittlerweile haben schon viele Ärzte versucht, es schlecht zu reden.
Und wenn ich so von Dir lese, weiß ich auch warum.

Die Frage ist nur: warum funktioniert es bei mir ohne Probleme ?
Ich glaube, vieles liegt auch am (guten) Operateur !

Dies nur mal so zur Info - es gibt auch positive Verläufe !

Gruß,
moni68
 
Hallo Kuckuk,

was mir dabei noch auffällt: Wurde die 1. TEP korrekt eingesetzt? Gab es Überstände oder/und lag eine Fehlrotation vor? Ich meine ein "Impingement" ist ja immer was, wobei etwas eingeklemmt wird... aber warum...? Im Buch "Endoprothetik-Leitfäden für Praktiker" konnte ich gerade nachlesen, dass oft eine Fehlpositionierung Deine o.g. Beschwerden auslösen können... v.a. auch wenn die Weichteilballance erheblich gestört wird. Hattest Du z.B. auch Luxationen?

VG Santafee
 
Hallo Santafee,

Luxation hatte ich keine. Femurkappe war fehlpositioniert als auch die Pfanne. So wie ich das verstanden habe, hat der Schenkelhals an der Pfanne angeschlagen und diese zusätzlich ausgehebelt. Lockerung der Pfanne war von Anfang an (für den jetzigen endoprothesenprofi) andeutungsweise sichtbar

und im neuen OP Bericht ist mir ein Satz ins Auge gestochen: Hybridpfanne wegen fehlender ventraler Überdachung nicht möglich. (Die jetzige Pfanne ist eingeschraubt). Kann ja nur heißen, dass eine Hüftkappenprothese bei mir wahrscheinlich hätte gar nicht eingesetzt werden dürfen....

Noch viele Dinge die ich nicht weiß und werde mich per Akteneinsicht schlau machen: Die Landmarken, die Implantationswinkel usw. Vermutlich fall ich aus allen Wolken, denn es wurde vor- und bei der jetzigen OP sehr genau bis ins Detail dokumentiert

Grüße
 
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