@Jangun,
bisher habe ich bei allen Gutachten - es waren seit 2010 mittlerweile 5 Stück - immer die komplette Krankengeschichte (ergänzt) mitgenommen und sie auch dem jeweiligen Gutachter ausgehändigt. Ebenso alle Beschwerden - komplett aufgelistet nach Fuß, HWS, Magen, Psyche...
Leider finden sich die Aufstellungen in keinem der Gutachten wieder.
Was mir halt das wichtigste ist, dass die ganzen Medis zwar in den Gutachten aufgeführt werden, letztendlich aber keinerlei Beachtung finden.
Das letzte Gutachten vom 07.12.2011 führt zwar die Krankheiten auf, jedoch die ganzen Beschwerden (Nebenwirkungen und die damit verbundenen Auswirkungen) werden noch nicht einmal ansatzweise erwähnt.
Hier nur mal der Befund meiner HWS:
Meine ganzen Beschwerden finden keinerlei Beachtung:
Beschwerden Magen
- Appetitverlust – mit der Folge starker
- Gewichtsabnahme (10 kg bis jetzt)
- Druckgefühl im Magen, Blähungen
- Sehr schnell entstehendes Völlegefühl im Magen (auch bei sehr wenig Essen)
- Häufig Verstopfung (schmerzhaft)
- Durchfall, verbunden mit anschließendem Schwächegefühl
Nach dem Essen beginnt es so, dass ich im Magen ein sehr starkes „Grummeln“ bekomme. Dies geht so lange, bis die Schmerzen einsetzen. Diese Schmerzen steigern sich innerhalb ½ Stunde ins Unerträgliche. Danach bekomme ich Durch-fall. Erst wenn dann alles entleert ist werden die Schmerzen langsam wieder we-niger. Es entstehen Gefühle einer Abneigung gegen Essen.
Bedingt werden diese Beschwerden sehr stark durch die ganzen Medikamente wel-che ich nun seit 2007/2008 einnehmen muss. Ich bin aufgrund des Chronischen Schmerzsyndrom und den damit verbundenen, sehr starken Schmerzen auf die Medikamente angewiesen. Zu Beginn der Einnahme gab es noch keine diesbezüg-lichen Nebenwirkungen; diese haben sich erst im Laufe der Zeit entwickelt.
Ein Reduzieren oder Weglassen der Medikamente ist nicht möglich, da aufgrund der langen Einnahme sofort Entzugserscheinungen bemerkbar machen; es ent-steht Übelkeit und Unwohlsein, starker Drehschwindel in den Augen und unruhige Beine beim Einschlafen.
Diese ganzen Nebenwirkungen und zusätzlichen Schmerzen belasten mich sehr, nehmen mir die Lust und Freude sowohl am Essen als auch am Leben.
Beschwerden COPD und den Medikamenten Inuvair u. Spiriva
- Starker Husten (besonders am Morgen)
- Atemnot unter Belastung (ab und zu auch im Ruhezustand)
- Innere Unruhe mit steigendem Blutdruck
- Häufig Erhöhung des Blutdruckes
- Unscharfes Sehen /Sehstörungen
- Mundtrockenheit
Beschwerden im psychischen Bereich
- Psychosoziale Beeinträchtigungen als Hindernis zum Aufbau und zur Gestaltung eigener Lebensperspektiven; auch im partnerschaftlichen Zusammenleben in mei-ner Ehe
- Langwieriges und zähes Rentenverfahren (geht im Januar 2012 ins 3. Jahr) nimmt zusätzlich meine Freude und die Kraft zum Leben, da damit vor allem meine Grundstimmung sich für mich sehr belastend und hemmend auswirkt.
- Durch meine skizzierten krankheitsbedingten Einschränkungen leide ich auch sehr unter den damit entstandenen Einschränkungen, dem Abbau ,meiner ehemals vorhandenen sozialen Kontakten
- Ich leide auch sehr stark darunter, dass meine Mobilität eingeschränkt ist, da ich mich weder in der Lage sehe, noch es ärztlicherseits ratsam ist, mein vorhande-nes Auto selbst zu fahren da z. B. die Medikation meine Reaktionsfähigkeit dras-tisch mindert.
Beschwerden in der Halswirbelsäule
- im Sitzen Schmerzen im Genick, welche bis in den Hinterkopf ziehen
- Beim Drehen des Kopfes (nach links oder rechts) nach ca. ½ Minute Schmerzen
- In geneigter Haltung (beim Lesen oder Schreiben) nach ca. 15 Minuten massive Schmerzen im Genick
- Schon beim Aufwachen morgens Schmerzen im Genick
- Kribbeln von den Fingern bis zum Ellbogen (meistens links, ab und zu auch rechts)
- Zeitweise gänzliches „ Einschlafen“ der Hand (rechts)
- Pelziges Gefühl in den Fingern mit Ausstrahlung in die gesamte Hand (rechts; ab und zu auch links)
- Ziehende und lähmende Schmerzen im linken Oberarm, welche bis zu den Fingern ausstrahlen und lang andauern können
- Stechen im Kopf - auch über den ganzen Tag – was sehr nachhaltig beeinträchtigt
Beschwerden linker Fuß
- Starke Schmerzen beim Gehen; aber auch bei längerem Stehen
- Immer wiederkehrende, starke Schmerzen im Operationsbereich (5 Operationen)
- Immer wiederkehrende, sehr stark schmerzende und meist bis zu 20 Minuten an-haltende Krämpfe im linken Fuß, welche mich komplett „ausser Gefecht“ setzen
- Probleme in geschlossenen Schuhen; starkes, sehr unangenehmes belastendes Engegefühl
- Schmerzen beim Berühren (auch in Schuhen, öfters mal auch in Strümpfen)
- Massive und ständige Bewegungseinschränkungen
- Dauerhafte Belastungsschmerzen, welche das Gehen u. Stehen fast unmöglich machen
- Nächtliches (beim Einschlafen) unkontrolliertes Bewegen der Füße: Führt auch zu Einschlafschwierigkeiten, lange Wachzeiten
Beschwerden durch Nebenwirkungen meiner verordneten Medikamente
- gestörter Schlaf- / Wachrhythmus: Oftmals mehrere Tage und Nächte am Stück nur schlafen; dann wieder trotz totaler Müdigkeit kein Schlafen möglich).
Vor allem am Tage nur selten und unter Aufwendung größter Anstrengung mög-lich, vereinbarte Termine und Tätigkeiten (wenn überhaupt) wahrzunehmen.
- Benommenheit
- Depressionen, Angstzustände auch Zukunftsängste, Grübeln über diese Probleme
- Vergesslichkeit, Erinnerungslücken, Sprach- u. Wortfindungsschwierigkeiten
- Konzentrationsstörungen
- Appetitverlust, Gewichtsabnahme, Sehstörungen
- Sehr häufig Durchfall; Druckgefühl im Magen; Völlegefühl auch bei wenig Essen und Trinken
- Hitzewallungen oder Schüttelfrost
- Starke Gereiztheit, auch mit aggressiven Ausbrüchen
Frage des Sozialgerichts: Welche Krankheiten oder Gebrechen liegen bei der Klägerin vor?
Antwort des Gutachters:
1. Bewegungs- und belastungsabhängige Schmerzen linker Fuß bei Z. n. mehrmaliger Intervention, initial bei V. a. Morton Metatarsalgie, Hypersensibilität, ohne Einschränkung des Abrollvorgangs.
2. Chronisches HWS-Syndrom mit muskulären Verspannungen und leichtgradiger Bewegungseinschränkung bei kernspintomographisch gesicherten cervikalen Bandscheibenprotrusionen C5/C6 und C6/C7. keine radikuläre Symptomatik.
3. Muskel-/Sehnenansatzreizung beide Schultergelenke ohne Funktionseinschränkungen
4. Radiologisch gesicherte Hüftdysplasie beidseits ohne Funktionseinschränkungen bei subjektiver Beschwerdefreiheit.
Was soll man dazu noch sagen. Und dies ist nur das Orthopädische Gutachten.
Kann man dagegen Einspruch erheben?
Sorry, dass es jetzt so lang geworden ist, aber ich musste das einfach mal loswerden und vielleicht versteht dann jemand was ich meine.
LG und noch einen schönen Abend
Tina