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Seit dem 1. März 2024 ist Christine Fuchsloch Präsidentin des Bundessozialgerichts, die erste Frau in dieser Position.
In einem Interview in der FAZ beantwortet sie die Frage:
In einem Interview in der FAZ beantwortet sie die Frage:
Juristen mit dem Schwerpunkt Sozialrecht wird zuweilen aus der eigenen Zunft mit einer Mischung aus Mitleid und Geringschätzung begegnet. Wieso haben Sie sich für das Sozialrecht entschieden?
Das war Zufall. Ich hatte eine Neigung zum Verwaltungsrecht und wurde dann wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ingo Richter, dem späteren Direktor des Deutschen Jugendinstituts. Bei ihm habe ich meine Doktorarbeit geschrieben, die an der Schnittstelle von Sozialrecht und Geschlechtergerechtigkeit lag. Sozialrecht ist unfassbar vielfältig. Allein im Rentenversicherungsrecht hatte ich zum Beispiel ganz viel mit Geschichte zu tun, als es etwa um Ansprüche von NS-Verfolgten wie Ghetto-Bewohnern oder polnischen Landarbeitern oder die Überleitung von Renten aus der DDR in das System der Bundesrepublik ging. Sozialrecht ist superspannend. Ich habe es nie bereut, dass ich mich dafür entschieden habe.
Hoffen wir, dass von ihrer Haltung viel Zuversicht auf andere Richter ausgestrahlt wird.