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Implantat, Versteifung BW11-LW1

Elif

Mitglied
Registriert seit
3 Dez. 2014
Beiträge
46
Hallo,
ich habe nach einem Sturz seit über 8 Monaten ein Wirbelkörperimplantat BWK12, Versteifung v. BWK11-LWK1.

Es hat sich seit Klinikentlassung eigentlich nur wenig verändert: täglich Schmerzen, Bewegung total eingeschränkt, Fremdkörpergefühl - als stecke ich in einer Ritterrüstung! Trotz Physiotherapie wird nichts "locker". Narben sehen auch nicht gut aus, sollen aber angeblich nicht entzündet sein.

Was mir sehr zu schaffen macht, ist die Durchtrennung des Rückenmuskels links für den Op-Zugang von vorne. Als würde ich an dieser Stelle einen Rucksack mitschleppen, es zieht und ist schwer, die Narbe spannt als wäre frisch genäht.

Wie geht es anderen in diesem Zeitraum nach so einer OP? Was müsste ich überhaupt "können"? Ich kann mich weder nach vorne beugen, noch drehen, 1 kg heben - mehr geht auch nicht...15 Min Sitzen oder Gehen - und schon wieder am Liegen (nur flach auf dem Rücken liegen ist gut). Wird das Leben überhaupt noch anders?

lieben Gruß, Elif
 
Hallo Elif,

ich kenne mich mit Versteifungs-OPs nicht aus, aber ich vermute, dass sich bei deiner Narbe Verwachsungen/Verklebungen gebildet haben, die dir Beschwerden machen.

Hast du jemanden, der dir helfen könnte, ein Narbenspezifikum (ich habe mit Contractubex gute Erfahrungen gemacht) auf die Narbe aufzubringen (2 x täglich einmassieren)? Wahrscheinlich kannst du das schlecht selbst machen? Ich habe mit diesem Mittel (Apotheke, nicht ganz billig, aber sehr ergiebig) beste Erfahrungen gemacht.

Außerdem war ich bei einer Osteopathin, die mir die Verklebungen (Bauchschnitte) bei meinen OP-Narben relativ sanft gelöst hat. Das hat von dem "Spannungsgefühl" schon sehr viel genommen und danach waren die Schmerzen so gut wie weg.

Viele Krankenkassen bezahlen zumindest einen Zuschuss für Osteopathie. Erkundige dich einmal danach und auch nach einem guten Osteopathen in deiner Gegend. Vielleicht bringt es auch bei dir Linderung?

Ich hoffe, ich konnte dir damit wenigstens ein bisschen helfen.

Viele Grüße,

Rudinchen
 
Hallo Rudinchen..
Contractubex habe ich auch. Man muss sich immer selbst kundig machen, kein Arzt weist einem auf etwas hin - oder hat einen Ratschlag. Einzig allein die Physiotherapie wird verschrieben.
Leider kann ich das mit der Salbe nicht selbst machen, der Physio macht das 1-2x in der Woche und massiert etwas. Vermutlich ist das viel zu selten? Mag aus der Familie niemanden fragen, da ich merke, jeder hat Angst die Narben zu berühren..
Osteopathie...danke für den Rat, ich seh mal, ob ich Therapeuten in der Nähe finde..aber irgendwie bin ich leider auch mittlerweile allem so müde, das ist so ein langer Kampf und kein Ende absehbar...

lieben Gruß, Elif
 
Hallo Elif,

bin seit Anfang dieses Jahres durch einen Wegeunfall in der gleichen Situation wie du.
Am Frühmorgens des ersten Arbeitstages in diesem Jahr bin ich auf dem Firmenparkplatz, Firmengelände, zum Sturz gekommen, wegen Eisglätte und eine instabile Berstungsfraktur BWK12 erlitten.
Durch eine Notoperation wurde am eichen Tag eine Fixateur zw. BWK11-LWK1 befestigt.
Eine Woche drauf wurde wegen der instabilen Struktur eine Wirbelkörperersatz, Titan Cage - Typ Synthetischen II, implantiert.
Seit dann kämpfe ich mit den gleichen Schmerzen und den gleichen Schmerzempfindungen wie du.
Das Gehen, Stehen in Abwechslung dann muß ich mich auf den Rücken legen.
Habe allemal das Gefühl einen schweren Rucksack mitschleppen zu müssen.
Zur Zeit bin ich nach einer4 wöchigen ambulanten Reha auf eine 4 wöchige stationäre Reha verlegt worden. Die Schmerzen haben minimal nachgelassen aber der Tagesablauf gestaltet sich noch sehr schmerzhaft. Schmerztabletten nehme ich 3-mal täglich Ibuflam 600, Novaminsulfon 500, Abends noch Mydocalm 50 und Tramal 150.
Ich kämpfe mit den gleichen hin Schmerzempfindungen wie du auf einer Skala von 1bis 10 immer zwischen 6 und 7. Habe die Geduld schon verloren. Weiß nicht wie es weitergehen sollte. Bin immer noch in Behandlung und Arbeitsunfähig.
Wird es irgendwann mal besser ?
Hast du neueste Erfolge erzielt ?
Wünsche dir schnellste Genesung und alles Gute.

MfG
Laszlo
 
Hallo Elif,

du schreibst das dein "Rückenmuskel" durchtrennt wurde um die WS zu versteifen. Ich denke das stimmt so nicht. Es sei denn dir hätten die Ärzte gesagt das sie es getan haben, aber dann frage ich mich warum.

Bei meinem Mann wurden 5 Wirbel versteift, die OP erfolgte auch, wie üblich in solchen Fällen, über die linke Seite. Aber da wird normalerweise kein Muskel durchtrennt, es sei denn dem Operateur rutscht das Skalpel aus.
Ich glaube eher das du eine Nervenschädigung durch die OP hast (die Ärzte sprechen dann davon das der Nerv "beleidigt" ist), das ist auf jeden Fall wahrscheinlicher. Solch eine Nervenschädigung kann nach geraumer Zeit zurück gehen. Aber das braucht seine Zeit, bis zu 2 Jahren. Bei meinem Mann ging die Schädigung leider nicht mehr zurück.

Aber das kann ein Neurologe feststellen.

@Laszlo

willkommen.

Erst einmal etwas beruhigendes für dich, es ist noch nicht genug Zeit vergangen seit deinem Unfall, gibt deinem Körper die Chancen sich selbst zu heilen. Bei solchen Verletzungen ist leider viel Geduld angesagt.
Auch für dich: geh zu einem Neurologen, denn wenn sich die operierte Körperpartie wie ein "Rucksack", also ein Fremdkörper, anfühlt, spricht da vieles für ein Nervenproblem.

Außerdem würde ich dringend dir und Elif einen Schmerzarzt anraten der euch mit den Medikamenten so einstellt das ihr möglichst wenig Schmerzen habt, somit hat der Körper Zeit besser abzuheilen und es entsteht kein übermässiges Schmerzsyndrom.
Gerade bei dir Laszlo, denn deine Medikation klingt sehr nach "ausprobieren".
Du bist BG-Patient, such dir einen Arzt (Anästhesisten - dieser muß kein D-Arzt sein) der, auch ambulant, Schmerztherapien anbietet, frag ihn ob er dich aufnimmt, dann beantrage schriftlich bei deiner BG die Kostenübernahme. In der Regel wird dies auch genehmigt.
Zusatz: alternativ eine stationäre Schmerztherapie beantragen.

Solltet ihr noch Fragen haben, fragt.

VG
Gitti
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gitti,

erstmal vielen Dank für die beruhigende Worte.
Werde heute aus der stationären Reha als berufsunfähig entlassen. Folgt nach Aussage von den behandelden Arzt eine weitere EAP(Erweiterte Ambulante Physiotherapie).Parallel werde ich deinen Rat befolgen und einen Schmerzarzt oder Osteopathen aufsuchen.
Hoffe demnächst auf positive Ergebnisse.

VG
Laszlo
 
Hallo Laszlo,

wie geht es dir nun 4 Wochen später? Wie bekommt dir die EAP?
Konntest du was erreichen?

VG
Gitti
 
Hallo Gitti,
habe anschließend nach der stationären Reha eine 4 wöchige ambulante Reha bewilligt bekommen.
Nach langer Überlegung habe den BG Arzt gewechselt. Bei der Aufnahme war, mit meiner Zustimmung, eine Vertreterin der BG(Rehamanger) mit dabei.
Wir haben eine Vereinbarung getroffen das ich nach der ambulanten. Reha die Wiedereingliederung ins Arbeitsleben probiere.
Sonst ist meine Ausdauer etwas gestiegen d.h. kann ca. 2-3 Stunden eine kleiner Belastung ausgesetzt werden. Nachher muß mich wieder auf die Liege legen.
Ohne Medikamente komme ich nicht aus d.h. 3-mal täglich 600mg Ibuflam + 50mg Tilidin.
Das Fremdkörpergefühl und die Schmerzen in der linken Flanke( Rippenbogen, Rippenfell, linker Mittelbauch) sind immer noch auch unter den Einfluß der Medikamenten noch da.
Nach ca. 10 min Fahrradergometer fahren bekomme ich ein Taubheitsgefühl in linken Unterschenkel und der Fußsohle. Werde es heute bei der Arztvisite ansprechen.
Sonst ist das ganze Paket, zum bedauern, nicht mehr das "Alte".
Meine Ausdauer ist nicht mehr da, habe weiterhin Dauerschmerzen.
Hoffe auf Besseres.

VG
Laszlo
 
Hallo Laszlo,

niemand ist mehr der "Alte" nach einem Unfall, egal wie hoch oder gering die Verletzungen waren, aber das du selbst inzwischen eine, wenn auch noch so kleine, Steigerung feststellst ist ein Fortschritt und ein gutes Zeichen.
Das du Taubheitsgefühle hast mußt du abklären, ich würde an deiner Stelle mal einen Neurologen aufsuchen bevor bleibende Schäden entstehen.

Aber wie ich ja schon schrieb: Geduld ist hier das oberste Gebot. Nicht zuviel erwarten und auch kleine Schritte akzeptieren. Leider ist die Medizin noch nicht so weit das man aufs Knöpfchen drückt und alles ist wieder gut. Viele die noch nie krank waren oder einen Unfall hatten glauben, wenn man im Krankenhaus war ist man hinterher wieder wie neu, aber das gibt es leider nicht und umso härter wird das Erwachen wenn man feststellt das das Leben nun ein anderes ist.

Wegen deiner Dauerschmerzen solltest du dir unbedingt einen Schmerzarzt suchen, mach das unabhängig vom D-Arzt, klär das selbst mit deiner BG wegen der Kostenübernahme.

Was die Wiedereingliederung betrifft: du bist ja in dieser Zeit weiterhin krank geschrieben, wenn die Schmerzen zu stark sind brich die Wiedereingliederung ab, das Recht hast du.

VG
Gitti
 
Hallo Laszlo,

ich habe erst gar keine Kostenübernahme wegen Schmerzarzt mit meiner BG abgeklärt.

Ich habe einfach einen Termin beim Schmerzarzt vereinbart und weil es ja unfallabhängige Schmerzen sind statt der Krankenkassenkarte die Anschrift meiner BG & die Unfallnummer mitgeteilt.

Der Schmerzarzt hat auch nach gründlicher Untersuchung die Unfallabhängigkeit bestätigt und auch mit der BG abgerechnet. Alles problemlos.

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo @,

ich selber habe mehrmals die Wiedereingliederung abgebrochen, war überhaupt kein Problem!
Also lass dir nichts anderes einreden!
 
Hallo Kasandra,
vielen Dank für den Tipp werde genau so wie du vorgeschlagen hast vorgehen.
Wünsche alles Gute.

VG
Laszlo
 
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