Hallo,
ich lese hier schon eine geraume Weile sehr interessiert mit. Allerdings hätte ich nun zwei Fragen, deren Antworten ich hier bislang nicht gefunden habe. Vielleicht hat jeamand Rat.
Zum Unfallverlauf selbst: mir wurde 2006 auf einer Bundesstrasse die Vorfahrt genommen. Es gab einen Aufprall hinter meiner Beifahrerseite. Dadurch hat sich mein Auto mehrfach seitlich überschlagen. Ich konnte selbst nicht mehr aus dem Auto. Sowohl Feuerwehr als auch Polizei haben mir später gesagt, nach ihren Erfahrungen hätten ich den Unfall eigentlich nicht überleben können. Ich hatte nach dem Unfall massive Kopfschmerzen, die im Krankenhaus aber nicht abgeklärt wurden (kein röntgen), HWS Distorsionen (auch die wurden erst zwei Wochen später diagnistiziert mittels MRT, aber nur, weil ich drauf bestanden habe). Die BG Ärzte hatten mich nach zweimonatiger Behandlungsdauer als Simulant entlassen (so steht es tatsächlich im Bericht), da ich immer noch über starke Schmerzen im HWS klagte und auch auf psychische Probleme hingewiesen habe.
Mein Orthopäde hat dann aber einen Bruch des 7.ten Halswirbels festgestellt, der im Krankenhaus übersehen worden war. Dadurch war ich dann insgesammt ein Jahr krankgeschrieben. Der Wirbelbruch wurde dann durch einen Gutachter bestätigt und auch nach immerhin 1 1/2 Jahren von der BG und der Versicherung als unfallbedingt anerkannt.
Habe dann versucht, ins Berufsleben zurückzufinden, bin aber gescheitert, einmal auf Grund meiner massiven Rückenprobleme zum Andern auf Grund psychischer Probleme.
Psychisch kam es dann 2009 zu einem Zusammenbruch, als ich dann soweit war, dass ich nicht mehr ohne Angst aus dem Haus konnte, vom autofahren ganz zu schweigen. Dies ist aber nur einer von vielen psychischen Einschränkungen mit denen ich in der Zeit gekämpft habe. Meine Hausärztin vermutete erstmal eine schwere Depression und so kam ich in eine Klinik für Akutdepression. Diese kam aber zu dem Ergebniss einer schweren Belastungsstörung, keiner Depression. Seit diesem Zusammenbruch bin ich krankgeschrieben und in ständiger Behandlung bei einem Psychiater und einer Psychotherapeutin. Beide haben die Diagnose PTBS bedingt durch den Autounfall gestellt und behandeln mich auch in diesem Sinne, mit mittlerweile leichtem Erfolg.
2009 hat mein Anwalt auf Grund der Diagnose den Fall bei der gegnerischen Versicherung und der BG wieder aufgerollt. Mittlerweile habe ich gestern das dritte Gutachten bekommen.
Das zweite Gutachten war für die BG von einem Psychiater. Er diagnostizierte Depressionen, die nichts mit dem Unfall zu tun haben (die Klinik, eine Fachklinik für Akutdepressionen, hatte 2009 Depressionen absolut ausgeschlossen).
Das dritte Gutachten ist für die gegnerische Versicherung. Die Psychiaterin diagnostizierte ebenfalls keine PTBS, aber an Hand von einem sogenannten MMPI Test Charakterzüge von Hypochondrie (nur zur Info, ich gehe maximal einmal jährlich zum Arzt, wenn überhaupt, lediglich beim Orthopäden bin ich relativ regelmäßig seit dem Unfall).
Diese Gutachterin hat die PTBS nicht diagnostiziert, obwohl ich alle Kriterien nach ICD-10 erfülle. Sie argumentiert aber, dass ich die Vorausetzung nicht erfülle, da ich das Unfallerlebnis nur subjektiv als lebendbedrohlich wahrgenommen habe, es aber objektiv nicht lebendsbedrohlich war (so gibt es die ICD- vor). Sie macht das daran fest, dass ich ja nicht schwer verletzt gewesen sei und legt zu Grunde, dass meine AU vom Krankenhaus ja nur zwei Monate dauerte. Der diagnostizierte Wirbelbruch scheint für sie keine Rolle zu spielen. Meine Frage wäre jetzt, wer bestimmt eigentlich, ob ein Ereigniss nur subjektiv oder wirklich objektiv lebensbedrohlich war? Gibt es da bestimmte Kriterien, oder geht es nach Statistik oder nach Lust und Laune eines Gutachters? Ich konnte leider darüber nichts finden.
Als zweites würde mich interessieren, ob es eigentlich nicht standarisierte Tests oder dergleichen für Gutachter gibt, um eine PTBS zu diagnostizieren. Denn ich habe mittlerweile insgesammt drei psychiatrische Gutachten, alle mit unterschiedlicher Diagnose und die alle anders verlaufen sind, obwohl es ja immer nur um die Feststellung von PTBS ,ja oder nein, ging.
Vor dem Unfall hatte ich eine leitende Position, habe mich über Jahre hochgearbeitet und war ein sehr zielorientierter Mensch, viele soziale Kontakte, Hobbies und, und, und. Seit dem Unfall funktioniert mein Leben nur noch nach klaren Strukturen und selbst dann nicht immer. Auch meine Ehe hat diese Belastungen nicht überlebt.
Von den chronischen Rückenproblemem gar nicht gesprochen.
Hat jemand Rat, wie ich jetzt vorgehen könnte um endlich mein Recht zu bekommen. Meine Therapie hilft mir gut, aber durch diese Situation habe ich immer weider Erfolgseinbrüche.
Ich bin wirklich für jede Info dankbar, denn irgendwie weiss ich keinen Rat mehr. Meine Rente habe ich mittlerweile durch, zumindest ein Jahr auf Zeit, weil der Therapieverlauf abgewartet werden muß, allerdings ist mir noch nicht ganz klar, wie ich davon existieren soll.
Ganz liebe Grüße
Susanne
ich lese hier schon eine geraume Weile sehr interessiert mit. Allerdings hätte ich nun zwei Fragen, deren Antworten ich hier bislang nicht gefunden habe. Vielleicht hat jeamand Rat.
Zum Unfallverlauf selbst: mir wurde 2006 auf einer Bundesstrasse die Vorfahrt genommen. Es gab einen Aufprall hinter meiner Beifahrerseite. Dadurch hat sich mein Auto mehrfach seitlich überschlagen. Ich konnte selbst nicht mehr aus dem Auto. Sowohl Feuerwehr als auch Polizei haben mir später gesagt, nach ihren Erfahrungen hätten ich den Unfall eigentlich nicht überleben können. Ich hatte nach dem Unfall massive Kopfschmerzen, die im Krankenhaus aber nicht abgeklärt wurden (kein röntgen), HWS Distorsionen (auch die wurden erst zwei Wochen später diagnistiziert mittels MRT, aber nur, weil ich drauf bestanden habe). Die BG Ärzte hatten mich nach zweimonatiger Behandlungsdauer als Simulant entlassen (so steht es tatsächlich im Bericht), da ich immer noch über starke Schmerzen im HWS klagte und auch auf psychische Probleme hingewiesen habe.
Mein Orthopäde hat dann aber einen Bruch des 7.ten Halswirbels festgestellt, der im Krankenhaus übersehen worden war. Dadurch war ich dann insgesammt ein Jahr krankgeschrieben. Der Wirbelbruch wurde dann durch einen Gutachter bestätigt und auch nach immerhin 1 1/2 Jahren von der BG und der Versicherung als unfallbedingt anerkannt.
Habe dann versucht, ins Berufsleben zurückzufinden, bin aber gescheitert, einmal auf Grund meiner massiven Rückenprobleme zum Andern auf Grund psychischer Probleme.
Psychisch kam es dann 2009 zu einem Zusammenbruch, als ich dann soweit war, dass ich nicht mehr ohne Angst aus dem Haus konnte, vom autofahren ganz zu schweigen. Dies ist aber nur einer von vielen psychischen Einschränkungen mit denen ich in der Zeit gekämpft habe. Meine Hausärztin vermutete erstmal eine schwere Depression und so kam ich in eine Klinik für Akutdepression. Diese kam aber zu dem Ergebniss einer schweren Belastungsstörung, keiner Depression. Seit diesem Zusammenbruch bin ich krankgeschrieben und in ständiger Behandlung bei einem Psychiater und einer Psychotherapeutin. Beide haben die Diagnose PTBS bedingt durch den Autounfall gestellt und behandeln mich auch in diesem Sinne, mit mittlerweile leichtem Erfolg.
2009 hat mein Anwalt auf Grund der Diagnose den Fall bei der gegnerischen Versicherung und der BG wieder aufgerollt. Mittlerweile habe ich gestern das dritte Gutachten bekommen.
Das zweite Gutachten war für die BG von einem Psychiater. Er diagnostizierte Depressionen, die nichts mit dem Unfall zu tun haben (die Klinik, eine Fachklinik für Akutdepressionen, hatte 2009 Depressionen absolut ausgeschlossen).
Das dritte Gutachten ist für die gegnerische Versicherung. Die Psychiaterin diagnostizierte ebenfalls keine PTBS, aber an Hand von einem sogenannten MMPI Test Charakterzüge von Hypochondrie (nur zur Info, ich gehe maximal einmal jährlich zum Arzt, wenn überhaupt, lediglich beim Orthopäden bin ich relativ regelmäßig seit dem Unfall).
Diese Gutachterin hat die PTBS nicht diagnostiziert, obwohl ich alle Kriterien nach ICD-10 erfülle. Sie argumentiert aber, dass ich die Vorausetzung nicht erfülle, da ich das Unfallerlebnis nur subjektiv als lebendbedrohlich wahrgenommen habe, es aber objektiv nicht lebendsbedrohlich war (so gibt es die ICD- vor). Sie macht das daran fest, dass ich ja nicht schwer verletzt gewesen sei und legt zu Grunde, dass meine AU vom Krankenhaus ja nur zwei Monate dauerte. Der diagnostizierte Wirbelbruch scheint für sie keine Rolle zu spielen. Meine Frage wäre jetzt, wer bestimmt eigentlich, ob ein Ereigniss nur subjektiv oder wirklich objektiv lebensbedrohlich war? Gibt es da bestimmte Kriterien, oder geht es nach Statistik oder nach Lust und Laune eines Gutachters? Ich konnte leider darüber nichts finden.
Als zweites würde mich interessieren, ob es eigentlich nicht standarisierte Tests oder dergleichen für Gutachter gibt, um eine PTBS zu diagnostizieren. Denn ich habe mittlerweile insgesammt drei psychiatrische Gutachten, alle mit unterschiedlicher Diagnose und die alle anders verlaufen sind, obwohl es ja immer nur um die Feststellung von PTBS ,ja oder nein, ging.
Vor dem Unfall hatte ich eine leitende Position, habe mich über Jahre hochgearbeitet und war ein sehr zielorientierter Mensch, viele soziale Kontakte, Hobbies und, und, und. Seit dem Unfall funktioniert mein Leben nur noch nach klaren Strukturen und selbst dann nicht immer. Auch meine Ehe hat diese Belastungen nicht überlebt.
Von den chronischen Rückenproblemem gar nicht gesprochen.
Hat jemand Rat, wie ich jetzt vorgehen könnte um endlich mein Recht zu bekommen. Meine Therapie hilft mir gut, aber durch diese Situation habe ich immer weider Erfolgseinbrüche.
Ich bin wirklich für jede Info dankbar, denn irgendwie weiss ich keinen Rat mehr. Meine Rente habe ich mittlerweile durch, zumindest ein Jahr auf Zeit, weil der Therapieverlauf abgewartet werden muß, allerdings ist mir noch nicht ganz klar, wie ich davon existieren soll.
Ganz liebe Grüße
Susanne