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Objektiv oder subjektiv?

Meiers

Neues Mitglied
Registriert seit
10 März 2010
Beiträge
22
Hallo,

ich lese hier schon eine geraume Weile sehr interessiert mit. Allerdings hätte ich nun zwei Fragen, deren Antworten ich hier bislang nicht gefunden habe. Vielleicht hat jeamand Rat.
Zum Unfallverlauf selbst: mir wurde 2006 auf einer Bundesstrasse die Vorfahrt genommen. Es gab einen Aufprall hinter meiner Beifahrerseite. Dadurch hat sich mein Auto mehrfach seitlich überschlagen. Ich konnte selbst nicht mehr aus dem Auto. Sowohl Feuerwehr als auch Polizei haben mir später gesagt, nach ihren Erfahrungen hätten ich den Unfall eigentlich nicht überleben können. Ich hatte nach dem Unfall massive Kopfschmerzen, die im Krankenhaus aber nicht abgeklärt wurden (kein röntgen), HWS Distorsionen (auch die wurden erst zwei Wochen später diagnistiziert mittels MRT, aber nur, weil ich drauf bestanden habe). Die BG Ärzte hatten mich nach zweimonatiger Behandlungsdauer als Simulant entlassen (so steht es tatsächlich im Bericht), da ich immer noch über starke Schmerzen im HWS klagte und auch auf psychische Probleme hingewiesen habe.
Mein Orthopäde hat dann aber einen Bruch des 7.ten Halswirbels festgestellt, der im Krankenhaus übersehen worden war. Dadurch war ich dann insgesammt ein Jahr krankgeschrieben. Der Wirbelbruch wurde dann durch einen Gutachter bestätigt und auch nach immerhin 1 1/2 Jahren von der BG und der Versicherung als unfallbedingt anerkannt.

Habe dann versucht, ins Berufsleben zurückzufinden, bin aber gescheitert, einmal auf Grund meiner massiven Rückenprobleme zum Andern auf Grund psychischer Probleme.
Psychisch kam es dann 2009 zu einem Zusammenbruch, als ich dann soweit war, dass ich nicht mehr ohne Angst aus dem Haus konnte, vom autofahren ganz zu schweigen. Dies ist aber nur einer von vielen psychischen Einschränkungen mit denen ich in der Zeit gekämpft habe. Meine Hausärztin vermutete erstmal eine schwere Depression und so kam ich in eine Klinik für Akutdepression. Diese kam aber zu dem Ergebniss einer schweren Belastungsstörung, keiner Depression. Seit diesem Zusammenbruch bin ich krankgeschrieben und in ständiger Behandlung bei einem Psychiater und einer Psychotherapeutin. Beide haben die Diagnose PTBS bedingt durch den Autounfall gestellt und behandeln mich auch in diesem Sinne, mit mittlerweile leichtem Erfolg.
2009 hat mein Anwalt auf Grund der Diagnose den Fall bei der gegnerischen Versicherung und der BG wieder aufgerollt. Mittlerweile habe ich gestern das dritte Gutachten bekommen.
Das zweite Gutachten war für die BG von einem Psychiater. Er diagnostizierte Depressionen, die nichts mit dem Unfall zu tun haben (die Klinik, eine Fachklinik für Akutdepressionen, hatte 2009 Depressionen absolut ausgeschlossen).
Das dritte Gutachten ist für die gegnerische Versicherung. Die Psychiaterin diagnostizierte ebenfalls keine PTBS, aber an Hand von einem sogenannten MMPI Test Charakterzüge von Hypochondrie (nur zur Info, ich gehe maximal einmal jährlich zum Arzt, wenn überhaupt, lediglich beim Orthopäden bin ich relativ regelmäßig seit dem Unfall).
Diese Gutachterin hat die PTBS nicht diagnostiziert, obwohl ich alle Kriterien nach ICD-10 erfülle. Sie argumentiert aber, dass ich die Vorausetzung nicht erfülle, da ich das Unfallerlebnis nur subjektiv als lebendbedrohlich wahrgenommen habe, es aber objektiv nicht lebendsbedrohlich war (so gibt es die ICD- vor). Sie macht das daran fest, dass ich ja nicht schwer verletzt gewesen sei und legt zu Grunde, dass meine AU vom Krankenhaus ja nur zwei Monate dauerte. Der diagnostizierte Wirbelbruch scheint für sie keine Rolle zu spielen. Meine Frage wäre jetzt, wer bestimmt eigentlich, ob ein Ereigniss nur subjektiv oder wirklich objektiv lebensbedrohlich war? Gibt es da bestimmte Kriterien, oder geht es nach Statistik oder nach Lust und Laune eines Gutachters? Ich konnte leider darüber nichts finden.
Als zweites würde mich interessieren, ob es eigentlich nicht standarisierte Tests oder dergleichen für Gutachter gibt, um eine PTBS zu diagnostizieren. Denn ich habe mittlerweile insgesammt drei psychiatrische Gutachten, alle mit unterschiedlicher Diagnose und die alle anders verlaufen sind, obwohl es ja immer nur um die Feststellung von PTBS ,ja oder nein, ging.


Vor dem Unfall hatte ich eine leitende Position, habe mich über Jahre hochgearbeitet und war ein sehr zielorientierter Mensch, viele soziale Kontakte, Hobbies und, und, und. Seit dem Unfall funktioniert mein Leben nur noch nach klaren Strukturen und selbst dann nicht immer. Auch meine Ehe hat diese Belastungen nicht überlebt.
Von den chronischen Rückenproblemem gar nicht gesprochen.

Hat jemand Rat, wie ich jetzt vorgehen könnte um endlich mein Recht zu bekommen. Meine Therapie hilft mir gut, aber durch diese Situation habe ich immer weider Erfolgseinbrüche.

Ich bin wirklich für jede Info dankbar, denn irgendwie weiss ich keinen Rat mehr. Meine Rente habe ich mittlerweile durch, zumindest ein Jahr auf Zeit, weil der Therapieverlauf abgewartet werden muß, allerdings ist mir noch nicht ganz klar, wie ich davon existieren soll.

Ganz liebe Grüße
Susanne
 
Hallo,

herzlich willkommen hier im Forum!

Vielleicht hilft dir das hier weiter:

http://web69.sv05.net-housting.de/drschmidt/images/stories/buch_2004_auszug.pdf

Das ist ein Beitrag, der schon mal irgendwo gepostet war und den ich mir abgespeichert hatte. Da geht es u. a. auch um psychische Folgen nach einem Unfall und um HWS-Distorsion allgemein.

Außerdem gibt es zu Gutachten gerade einen Thread: Gutachterauswahl und damit verbundene Pflichten (http://www.unfallopfer.de/forum/sho...ghlight=Gutachterauswahl+verbundene+Pflichten)

Ich wünsche dir viel Erfolg u. gute Besserung!

Rudinchen
 
Hallo Rudinchen,

ich danke Dir recht herzlich und werde mich am Wochenende mal dadurch arbeiten. Vielleicht finde ich ja endlich einen Ansatzpunkt.


Herzliche Grüße
Susanne
 
Hallo Susanne,

viele von den „Sachverständigen“ wissen z.T. nicht wo von und worüber sie eigentlich schreiben und kopieren sich ihre Gutachten zusammen, so wie sie es brauchen und kassieren für ihre „Arbeit“ ein horrendes Honorar.
Diese „Sachverständigen“ sehen und erleben Dich bei der Begutachtung meist nur sehr oberflächlich und maßen sich an, ihr Halbwissen zum Besten geben zu müssen bzw. zu dürfen.
Die echten Spezialisten haben und nehmen sich kaum die Zeit, GA. für die DRV., BG. usw. zu erstellen, denn sie benötigen ihre Zeit um Menschen wirklich zu helfen!
Mir ist bei diesen „Sachverständigen“ aufgefallen, dass diese kaum über eine eigene Praxis verfügen und auch keine Sprechstunde für Patienten abhalten.
Man muss sich dann nur noch die Frage stellen, wo sich diese „Sachverständigen“ ihr Fachwissen angeeignet haben, dass sie es sich erlauben, Diagnosen von erfahrenen und praktizierenden Fachärzten anzuzweifeln oder als falsch zu erklären.
Ich habe es öfter erlebt, dass wenn sich ein Facharzt mit seiner Diagnose nicht sicher war, er
die Hilfe eines Kollegen in Anspruch nahm und mich dorthin überwiesen hat.
Diese Fachärzte haben es auch nicht nötig, Ihr Geld mit Gutachten zu verdienen und sind dadurch unabhängig von den BG. und anderen Behörden dieses Landes.
Ich möchte hier mit meinem Beitrag nicht jeden ehrlichen Gutacher angreifen, jedoch die Gutacher, die nur von der Erstellung von Gutachten leben, ist eine objektive Haltung und Einstellung zum Probanten mehr als anzuzweifeln, da diese die Interessen des Auftraggeber des Gutachten verschrieben sind, um auch in Zukunft weitere Gutachteraufträge von ihnen zu erhalten.
Du kennst Deine gesundheitlichen Probleme an besten und hast Dich sicherlich mit diesen befasst und auseinandergesetzt, dass Du weißt, welche Angaben in Deinem GA. falsch sind und wo Du ansetzen musst um diese Widersprüche aufzuzeigen und so die Glaubwürdigkeit des GA. in Frage zu stellen.
Du kannst Dir sicher sein, dass was Du erlebt hast und erlebst, ist kein Einzelfall und trifft auf viele Mitglieder hier im Forum zu. Dir bleibt nur, mit Deinem RA. gegen dieses Unrecht anzugehen, um sich nicht selbst aufzugeben!

MfG.
Pit
 
PTBS-subjektiv oder objektiv?

Hallo Susanne,

ich stimme Pit zu.
Die meisten Gutachter und auch viele tätigen Fachärzte wie Psychiater haben nicht ausreichend Ahnung, um eine PTBS zu diagnostizieren.
Es ist nämlich auch häufig so, dass die Symptome bei einer Depression und einer PTBS ähnlich sind, bzw. das man während einer PTBS auch mal immer wieder depressive Phasen hat. Davon wollen die Gutachter aber nichts wissen,da man so immer auf die depressive oder neurotische Schiene abgeschoben werden kann.
Du schreibst: Sowohl Feuerwehr als auch Polizei haben mir später gesagt, nach ihren Erfahrungen hätten ich den Unfall eigentlich nicht überleben können. Du hast also sehr wohl eine sehr bedrohliche Situation erlebt und das nicht nur subjektiv, mal abgesehen von deiner schweren Verletzung.
Lass dich also nicht abwimmeln!
Viele Grüße,

muppet
 
Hallo Susanne,
vielleicht kann Dir ja der ADAC etwas zu der schwere des Unfalls und den normalen Überlebenschancen was sagen, oder können in dieser Richtung Tips geben wo man Listen mit Art des Unfalls und die dafür typischen Verletzungsfolgen findet.
Wünsche Dir weiter viel Durchhaltevermögen!

LG
astoria
 
Hallo Meiers,

evtl. solltest du deinen Anwalt hinzuziehen. Der könnte auch den Polizeibericht anfordern (falls er das noch nicht hat). Das ist dir als Privatperson nicht möglich, glaube ich. Aus diesem geht evtl. auch etwas über die Schwere des Unfalls hervor - ganz sicher sind aber Fotos des zerstörten Autos darunter. Die könntest du dann den Gutachtern mal unter die Nase halten ... und sehen, was sie dann sagen. Auf jeden Fall kopiere dir den Bericht und lege ihn zu den Unterlagen, die du den Gutachtern (falls noch eins gemacht wird!) vorlegst.

Auf jeden Fall würde ich gegen das Gutachen Widerspruch einlegen. Die Begründung kannst du nachreichen. Sprich dich mit deinem Anwalt ab!

Wenn dein Unfall so schwer war, wie die schreibst, müsste das im Polizeibericht erwähnst sein, z. B. Totalschaden am Auto, du wirst sicher als "schwerverletzt" beschrieben - und die Fotos des zerstörten Autos müssten für sich sprechen!

Es ist allerdings immer wieder heftig, dass sich die Ärzte anmaßen, die Unfallopfer reihenweise als psychisch krank, Simulanten usw. zu bezeichnen - und das auch dann noch, wenn - wie bei dir - nachweislich Ärztefehler dazu führten, dass die Schwere der Verletzungen nicht erkannt wurde. Wie kann man denn nur einen gebrochenen Wirbel "übersehen"!

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Rudinchen
 
Hallo Pit, hallo Muppet,

herzlichen Dank für euren Bericht. Ich empfinde es genauso, wie ihr schreibt. Und das ist auch genau mein Problem. Es müsste doch Standardkriterien geben, um eine PTBS zu diagnostizieren, bzw. auszuschliessen. Dem scheint aber nicht so zu sein und jeder Gutachter kann da vorgehen, wie er will. Und in meinem Fall habe ich wirklich das Gefühl, bei allen Gutachten geht es nur noch darum, irgendetwas zu diagnostizieren, hauptsache es kommt keine PTBS dabei raus.
Einen Anwalt habe ich, aber die nächste bleibende Möglichkeit ist eine Klage, aber mir geht langsam die Puste aus, vor allem finanziell.
Ich werde aber noch weiter recherchieren und dann entscheiden, ob ich das weiter durchziehe.

Danke herzlich für eure Worte und irgendwie ist es gut zu wissen, dass man nicht alleine solche Probleme hat.

Liebe Grüße
Susanne

Hallo Astoria,

dass ist ein super Tipp, daran habe ich noch garnicht gedacht. Das werde ich sofort in Angriff nehmen. Bilder vom Unfallauto habe ich noch.

Tausend Dank und liebe Grüße
Susanne

Hallo Rudinchen,

einen Anwalt habe ich, er meint, ich solle in Widerspruch gehen, aber dies geht eigentlich nur noch übers Gericht. Aber das kann dauern und Fakt ist, keiner weiss, wie das ausgehen wird und vorallem, das kann dauern.
Die Fage ist, ob ich das noch lange durchhalte und wie ich das bezahlen soll. Leider bin ich nicht Rechtsschutz versichert.

Die Bilder vom Unfallfahrzeug hatte die Gutachterin vorliegen. Der Wagen war ein Totalschaden. Windschutz und Heckscheibe waren komplett gesprungen, alle Seitenscheiben waren richtig raus. Die hintere Fahrertür war komplett rausgerissen und lag irgendwo auf der Strasse. Die anderen Türen gingen nicht mehr auf, denn das Auto war total zerbeult. Der Fahrzeuggutachter musste auf die Papiere schauen, um zu sehen, um welches Fabrikat es sich überhaupt handelt, dass war nur noch schwer zu erkennen, so verbeult und verzogen war der Wagen.

Ich werde aber auf jeden Fall nochmal zur Polizei fahren und mal sehen, was sie mir dazu sagen können, vielleicht bekomme ich ja dort eine Aussage über die Schwere eines solchen Unfalls.

Ich danke Dir herzlich für Deine Antwort und werde weiter berichten, wie es sich entwickelt und was ich letztlich machen werde.

Herzliche Grüße
Susanne
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Susanne,

ich kann dann nicht verstehen, wie die Gutachterin von einem leichteren Unfall ausgeht - und ich denke schon, dass du da dem Gutachten widersprechen solltest - und auch in allen anderen Dingen, die nicht korrekt ausgeführt wurden.

Dass das mit dem Geld für Anwalt / Gerichtsverfahren schwierig ist, weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich hoffe, dass es für dich möglich sein wird - lass dich auch da vom Anwalt beraten. Eine Garantie gibt es leider für nichts ...

Die Polizei wird dir die Akte nicht geben, denke ich, die müsste dein Anwalt einfordern. In dieser Akte steht der Unfall beschrieben und du kannst daraus evtl. noch einiges ersehen, was dir weiterhilft.

Ich wünsche dir viel Kraft, Rudinchen
 
Dank Dir Rudinchen, die Kraft kann ich gebrauchen.

Und es gibt Neuigkeiten. Meine behandelnde Psychologin hat gerade angerufen, sie hat das Gutachten übers Wochenende durchgearbeitet.
Nun weiss ich definitiv, dass die Gutachter nach Lust und Laune entscheiden können, ob ein Unfall objektiv lebensbedrohlich war, oder subjektiv nur so wahrgenommen wurde.

Aber positiv ist, das Gutachten ist angreifbar, denn diese Gutachterin hatte mit mir ja den amerikanischen MMPI Persönlichkeitstest gemacht, allerdings den einer Ausführung von 1952, der de fakto nicht aussagekräftig im Hinblick einer Diagnose der PTBS ist. Dieses Krankheitsbild war zu der Zeit noch weitgehend unbekannt und der Test darum auch nicht darauf ausgelegt, was aber bei Psychologen und Psychiater bekannt sein sollte und somit in der Diagnostik der PTBS kaum Anwendung findet und wenn, dann sehr umstritten ist. Darum ist klar, dass ich jetzt als Hypochonder darstehe, denn PTBS bewirkt ja bekanntlich auch einige körperliche Probleme.
Erst die neue Version, die erst vor kurzem rauskam, beinhaltet auch die Diagnose der PTBS, denn diese ist überarbeitet worden, auf Grund der Situation von traumatisierten Vietnamsoldaten.
Meine Psychologin hat die neue Version des Test bereits vorliegen und ich werde den jetzt (zwar auf eigene Kosten, aber egal) machen, denn sie ist davon überzeugt, dass hierbei eine klare PTBS herauskommt. Und da die Gutachterin ihre Diagnose ja ausschliesslich auf diesen Test (von anno tobak) stützt, hab ich jetzt die Möglichkeit, sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.
Dann will meine Psychologin noch einen befreundeten Kollegen mit dem Fachgebiet Traumatologie hinzuziehen, der schon mehrere Veröffentlichungen hatte über PTBS, wodurch sie entsteht und warum Mann/Frau so reagiert und der mit Sicherheit besser beurteilen kann, ob ein Ereignis objektiv lebensbedrohlich sein muss, oder ob es auch subjektiv so wahrgenommen eine PTBS hervorrufen kann.


Vielleicht gibt es ja doch noch sowas wie Gerechtigkeit:)

Liebe Grüße
Susanne
 
Hi Susanne,

es gibt Gerechtigkeit, aber du musst kämpfen, kämpfen, kämpfen

subjektiv objektiv, das hängt von dem ab wie es ein Gutachter sehen will, es wird immer nach objektivierbaren Schäden geforscht, aber das geht psychisch nicht, weil es da kein Schema F gibt, sondern es sind individuelle Faktoren.

Es gibt Glückskinder, die aus so nem zerbeulten Auto steigen und außer blauen Flecken unbekümmert durchs leben gehen, andere haben nen kleinen Heckaufprall und sind für ihr Leben lang im Schmerz gefangen.

Das Problem ist, dass die Gutachter dann verallgemeinern, wenn es ihnen reinpasst und dann individuell werden, wenn es ihnen gefällt.
Mein Frontalcrash wurde zum Bagatellunfall mit Gelegenheitsursache und Vorschaden, und ich zum Simulanten abgestempelt.

Hier im Forum findest du viele denen es so geht - aber ich kann dir nur Mut machen - kämpfen lohnt sich - ich habe REcht bekommen - was du unter beamtenrechtliche Urteile VGH Mannheim nachlesen kannst.

Ging zwar nicht um PTBS aber die Systematik der Versicherer, derer die nicht zahlen wollen, ist immer dasselbe. Kleinreden, verunglimpfen, verunsichern, abschmettern, die wollen so die Spreu vom Weizen trennen. Erstmals immer nein sagen. Wems wirklich schlecht geht, der soll sich melden, der wird gesiebt gesiebt gesiebt, damit die Zahl der Anspruchsteller immer kleiner wird und die liebe liebe Versicherungswirtschaft immer größere Gewinne einstreicht - auf welche Kosten? auf unsere

Ich wünsche dir ganz viel Mut, nimm dir Zeit die Tipps hier aus dem Forum rauszulesen, es gibt viel gute Erfahrungen.

Ich selbst kann nur immer wieder allen danken, die mich in der Zeit begleitet haben, und denen ich meinen Erfolg verdanke.

mfg Teddy
 
Hallo Teddy,

hab herzlichen Dank für Deine Worte.
Du hast völlig recht, man darf es sich nicht gefallen lassen und sollte kämpfen. Und was ich hier schon alles gelesen habe, da stehen mir die Haare zu Berge. Es ist unglaublich, das es Institutionen einfach so möglich ist, so mit Menschen umzugehen.
Leider geht es mir durch den ständigen Kampf und die Niederschläge immer schlechter, letztlich auch, weil es nun wirklich existenzielle Auswirkungen hat. Allerdings, viel mehr verlieren kann ich kaum noch, also werde ich wohl weiterkämpfen.
Den MMPI Test habe ich gestern gemacht und werde am Freitag wohl das Ergebnis haben. Dazu habe ich noch einiges an Fachliteratur zusammen bekommen, unter anderem auch, was die Schwere und seine Folgen des Unfalls statistisch gesehen sind.
Mit dieser geballten Ladung an Fakten werde ich nächste Woche wieder meinen Anwalt aufsuchen, obwohl ich mittlerweile ernsthaft überlege, dass Medium Öffentlichkeit einzuschalten. Mir bleibt kaum noch eine andere Wahl, denn mehrer Jahre Prozess, halte ich beim besten Willen weder psychisch noch finanziell durch.

Dank Dir herzlich fürs Mutmachen, dass hilft im Moment echt, noch an die Sache zu glauben.

Auch Dir alles Gute und herzliche Grüße
Susanne
 
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