Medis und unser Schmerzgedächtnis
@ all....
....ich möchte gern noch etwas ergänzendes zu Gitti's Beitrag sagen - es ging um das Schmerzgedächtnis......!
Inzwischen ist man sich in der "forschenden Medizinlehre" sogar soweit einig, das im Grunde jede Zelle des menschlichen Organismus'es so etwas wie ein Mini-Schmerzgedächtnis hat....bzw. dazu tendiert oder entwickeln kann - ich sage das jetzt mal einfach ausgedrückt - so wie ein Zellentrojaner, der dann, wenn es passt, eben Schmerzstress auslöst u. verbreitet....sich aufdockt oder in die Zelle ergießt - dazu kommt ja auch, das gerade die Sinneszellen oft böse leiden müssen......es gibt Fälle, da wird sogar "zärtliches Berühren" als quälendes Schmerzsignal wiedergegeben........DAS, kann viel kaputt machen - auch in einer Beziehung.....!
Genauer gesagt........
Ich zitiere:
Quelle: PM AG der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
Veränderung der Nervenzellen
Am Anfang verändert sich das Nervensystem, dann werden andere Körperfunktionen und die Psyche beeinträchtigt: Chronische Schmerzen nehmen den ganzen Menschen in Besitz. Was sich im Organismus abspielt, wenn der "bellende Wachhund der Gesundheit", der akute Schmerz, seine Warnfunktion verliert und zur Dauerfolter wird, haben Wissenschaftler in den letzten Jahren herausgefunden. Denn die Veränderungen sind heute auf vielen Ebenen nachweisbar: im Erbgut von Nervenzellen, bei der Produktion von Hirnbotenstoffen (Neurotransmitter), bei der Kommunikation von Zellen und Zellverbänden, in der Aktivität des Gehirns und in der Psyche. Damit ist das höchst subjektive Gefühl "Schmerz" für die Forscher objektivierbar geworden.
"Schmerz kann man sehen und quantifizieren", sagt Professor Walter Zieglgänsberger vom Max Planck-Institut für Psychiatrie in München. Leiten Nervenfasen einen starken Schmerzreiz aus dem Körper zu den Nervenzellen des Rückenmarks, ist im System binnen Sekundenbruchteilen "der Teufel los": Die Zellen setzen Botenstoffe frei, etwa die Substanz P (P = pain) oder Glutamat, es öffnen sich Ionenkanäle, die "Tore" der Zellen, Calcium strömt ein. Über komplexe Signalkaskaden aktivieren Botenstoffe bestimmte Enzyme, die die Empfänglichkeit der Zellen für weitere Reize verstärken. Bindungsstellen (Rezeptoren) auf der Zelloberfläche für Botenstoffe werden somit leichter aktivierbar, ihre Produktion wird hochgefahren. Doch gleichzeitig wird dieser Aufruhr in einem gesunden Organismus auch gedämpft: Das Gehirn schickt hemmende Signale und Nervenzellen produzieren körpereigene Schmerzhemmer, die Opiat-ähnlichen Endorphine und Substanzen, die Cannabinoiden ähneln.
Ist diese körpereigene Schmerzabwehr stark genug und bleiben weitere Schmerz-Impulse aus, kommt das System zur Ruhe, verblasst die Gedächtnisspur im Nervensystem binnen Tagen bis Wochen.
Das Schmerzgedächtnis
Anhaltende und starke Schmerzen münden hingegen in einen echten Teufelskreis: Wenn die Nervenzellen im Rückenmark ohne Pause "feuern", strömt dabei verstärkt Calcium in die Zellen ein. Die Folge: die Reizübertragung von den schmerzleitenden Nervenbahnen an Überträgerstellen (Synapsen) auf die Neuronen wird hochreguliert.
"Man kann das mit dem Lauterdrehen eines Verstärkers in der Musikanlage vergleichen", übersetzt Professor Jürgen Sandkühler von der Universität Heidelberg diesen Vorgang in Alltagserfahrung. "Wird das ständige Feuern der Neurone nicht durch eine ausreichende Schmerzbehandlung frühzeitig durchbrochen", erklärt der Experte, "verselbstständigt sich der Prozess, weil die körpereigene Schmerzhemmung diesen Mechanismus dann alleine nicht mehr unter Kontrolle bekommt." Die Nervenzellen werden hypersensibel und melden auch bei harmlosen, schwachen Reizen das Signal "Schmerz", selbst dann, wenn die eigentliche Schmerzursache schon nicht mehr existiert.
Das Dauerbombardement verändert die Schmerzverarbeitung und die Spiegelung von Körperarealen im Gehirn "und irgendwann", so Zieglgänsberger, "ist das Schmerzbild im Nervensystem eingebrannt".
Das System hat - ähnlich wie bei der Verarbeitung anderer Sinnesreize - den Schmerz "gelernt". Doch die verhängnisvolle Schmerzkaskade beeinflusst nicht nur das Nervensystem: Die Verknüpfung von Nerven- und Immunsystem über Botenstoffe führt beispielsweise auch dazu, daß etwa Substanz P Entzündungsprozesse verstärkt oder selbst auslöst. "Substanz P wirkt auch als Entzündungsbotenstoff", erklärt Professor Manfred Zimmermann. So kann eine sogenannte "neurogene Entzündung" entstehen, die sich auf eine bereits bestehende Entzündung im Körper quasi "aufpfropfen" und diese verstärken kann.
"Solche Mechanismen beobachten wir", so Zimmermann, "nicht nur bei rheumatischen Leiden, sondern auch beispielsweise bei entzündlichen Erkrankungen des Darmtraktes, wie Morbus Crohn." Wissenschaftler von der Universität im dänischen Aalborg berichten auf dem Heidelberger Symposium beispielsweise, daß etwa Patienten mit Weichteilrheumatismus (Fibromyalgie) oder Reizdarm aufgrund derartiger Mechanismen auf schmerzhafte Reize empfindlicher reagieren als gesunde Menschen.
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....der Mensch an sich hält ja mehr aus, als wir alle glauben - viele Medikamente, denen ICH mich ja leider auch "ergeben" habe, wirken oft nicht und sind weniger aktiv als sie eigentlich helfen sollen u. können......**glauben wir** .....das liegt aber auch oft an der Struktur der o. des Patienten.....
Daher: ......immer, immer auf den Rat und die Behandlungsdosis beim Arzt, ersatzweise beim Apotheker hören - NIE allein dosieren......!
Auch oder gerade wenn man glaubt zu spüren - es wirkt nicht...!
Das Schmerzgedächtnis kann uns wirklich wirre und böse Streiche spielen......und ist auch Wetter und Umgebungsabhängig! (also Luftdruck, wohnen über Disco, Dauerlärm, dauerhafte Schmutzluft....Innerer Stress und natürlich Zusatzkrankheiten!.....etc, pp....)
Da kann so viel schief gehen.......und (aber DAS brauche ich ja wohl niemandem hier predigen....), nie, nie, NIE Alkohol in Verbindung mit Schmerzmitteln, Neuronal-Medikationen, Opiaten und Artverwandten Medikamenten......konsumieren......
....es mag zu Anfang toll und cool sein - flauschig, ja.......aber glaubt mir - der Hammer erschlägt Euch dann umso mehr, kommt es zu Reaktionen und Fehlsignalen, von körpereigenen Botenstoffen, Enzymen u. Hormonen.......
Ich habe auf dem Notarztwagen Patienten liegen gehabt, die haben - nach so einem Fehltritt mit Alkohol und Medikamenten - um Erlösung gefleht.....(und DAS waren keine Gebete.....)........
Genauso sollte man unverzüglich bei "komischen Gefühlen" oder Sinnesfehlmeldungen immer, immer den Arzt sofort kontaktieren - am besten noch mit dem Medikament dann in der Hand....dem Doc sagen, was so gerade passiert......!....und Ruhe bewahren!
Aber - es muss auch vor erweiterter Panik gewarnt werden - ja, die sog. "Waschzettel" lesen sich oft wie der reinste Horror.....aber bedenkt bitte - diese beschriebenen Patienten u. Fälle sind in oft sehr hohen Verhältnissen zu sehen - das ist ganz wichtg!
....und 10 Schweißperlen auf der Stirn, nach Einnahme des Medikaments.....sind oft nur die Innere Angst, das komische Gefühl jetzt dem Körper etwas Artfremdes zuzuführen.......das ist in 98% der Fälle ganz normal und kann dann an hoher Temperatur im Zimmer oder zu warmer Kleidung liegen, die wir Schmerzpatienten gern tragen und haben.....immer Ruhe bewahren.......so schnell stirbt es sich nicht - und Patienten mit allg. Unverträglichkeiten - kennen dies ja meißt schon aus der Kindheit, bzw. Jugendzeit und können es abschätzen......
Immer die Ruhe bewahren - im Notfall 112 wählen und die Kollegen dort geben dort rasche Auskunft bzw. leiten dann entsp. Maßnahmen ein.....soviel Zeit ist immer!
Legt dann - bei Unverträglichkeitsreaktion alle Medis auf den Tisch - holt Euch ein Glas Wasser und lehnt (wenn möglich....) die Haustür schon an - dann in Ruhe auf das Sofa oder Bett und etwas warten.......glaubt mir - Sekunden und Minuten können einem ewig erscheinen - aber, das ist ganz normal.....!
Meinen "Schräg-Text", möchte ich nur als Rat verstanden wissen - ok?....nicht als Panik vor Medikamenten....!
Es ist halt oft gut, so etwas schon mal gehört oder gelesen zu haben - tritt der undenkliche Fall der Fälle ein - aber, man kann dann ruhig bleiben - erinnert man sich an das Forum und den kleinen Text hier!
Ich lebe nun schon 15 Jahre mit sehr hoher Dosis von Neuronal- und Schmerzmedikation, sowie anderen Medis - insgesamt sind es inzwischen 21 verschiedene - ja, Ihr lest richtig.......21 Medikamente, dazu noch div. Infusionen, med. Sauerstoff..........und komme gut damit klar - gut, es gehört etwas Disziplin dazu.....und auch ICH höre mir öfters mal ein scharf gerufenes **
B R O M M E L** ! an.......hu - ich zieh dann buchstäblich die "Lauscher" ein........mir ist dann etwas Disziplin "durch die Lappen" gegangen......aber man schafft alles......!
Glaubt an Euch.....gebt nicht auf!.....dosiert nicht allein und hört ab und zu auf Euer "Schmerzgewissen"....und vor allem auf Doc u. Apotheker!
Und legt Euch ein Schmerztagebuch an - das kann beim Doc dann eingesehen werden und der Doc kann besser urteilen......auch Blutdruck und Puls gehören da als Wert mit rein.......macht Euch die Mühe.
Medikamente sollen uns helfen - sie sind kein Teufelszeug!....oder gehören nach Verordnung und "Nichtgefallen" NICHT in den Müll - das kostet unnötig alle unsere Beiträge und unsere Solidarität als Patientengemeinschaft!........dann lieber dem Doc oder Apoth. zurückgeben.
Und hat man/n u. Frau DAS verinnerlicht - dann klappts auch mit unseren Medis.....!
Gute Besserung ALLEN.......
Brommel
...der vermutlich am Ende seines kleinen "Lebens" Pharma-Sondermüll ist........meine Trulli sagt immer (und ICH finde DAS sehr lustig):....später, dann auf DEINEM Stück Land, befürchte ich (also Trulli), das bei Dir nichtmal der Rasen wachsen wird.....soviel Pharma-Chemie.
Ich erwidere dann immer:....ist doch klasse - nimm Strandkiesel und pflanze "Urzeitgewächse" drüber - einige davon gibt es ja noch - die haben immerhin ein paar Millionen Jahre überlebt.....und schicki sind DIE doch auch .....